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Rekordverdächtige Landkarte entziffert

Sie geriet für rund ein Jahrhundert in Vergessenheit: Nun haben Forscher in Frankreich eine der ältesten Landkarten in Europa analysiert.

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Gesamtansicht der Platte von Saint-Bélec. Die mehr als 3.500 Jahre alte Schiefertafel aus der Bretagne dürfte laut Forschern zu den ältesten Landkarten in Europa gehören.
Gesamtansicht der Platte von Saint-Bélec. Die mehr als 3.500 Jahre alte Schiefertafel aus der Bretagne dürfte laut Forschern zu den ältesten Landkarten in Europa gehören. © Denis Gliksman/Bournemouth University/dpa

Paris. Eine mehr als 3.500 Jahre alte Schiefertafel aus der Bretagne dürfte laut Forschern zu den ältesten Landkarten in Europa gehören. Die Platte stamme aus der frühen Bronzezeit (etwa 2150 bis 1600 vor Christus) und sei bereits vor über 120 Jahren im bretonischen Ort Leuhan gefunden worden, berichtete das französische Archäologie-Institut Inrap. Wahrscheinlich markieren die eingravierten Linien auf dem Stein demnach ein damaliges Herrschaftsgebiet.

Die sogenannte Platte von Saint-Bélec wurde laut der Fachzeitschrift "Bulletin de la Société préhistorique française" im Jahr 1900 von dem Archäologen Paul du Chatellier in einem Grab entdeckt und geriet dann für rund ein Jahrhundert in Vergessenheit.

Wahrscheinlich markieren die eingravierten Linien ein damaliges Herrschaftsgebiet.
Wahrscheinlich markieren die eingravierten Linien ein damaliges Herrschaftsgebiet. © Denis Gliksman/Bournemouth University/dpa

Die Platte mit den kurvenförmigen und geraden Linien wurde dann vor sieben Jahren in einem Keller des Museums für Archäologie in Saint-Germain-en-Laye bei Paris wiedergefunden. Das Museum hatte die Sammlung von du Chatellier in den 1920er-Jahren übernommen.

Die wissenschaftlichen Untersuchungen der 2,20 Meter langen und 1,53 Meter breiten Tafel begannen 2017. Die beteiligten Forscher kommen von mehreren Fachinstitutionen in Frankreich und der britischen Universität Bournemouth. (dpa)