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Französisches Heu für die Tiere im Zoo

Das extrem trockene Wetter wirkt sich auch auf die Futtermittel aus. Noch so ein Sommer, und es wird schwierig.

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© Symbolfoto: dpa

Von Juliane Richter

Erst hat der heiße Sommer für schlechtere Erträge bei den Bauern gesorgt. Nun müssen viele Abnehmer mit höheren Preisen rechnen. Davon betroffen ist auch der Dresdner Zoo. Laut zuständigem Zooinspektor Helmar Pohle fehlt durch die Trockenheit vor allem das „Heu des zweiten Schnittes“. Das sei nach einem ersten Schnitt einfach nicht mehr nachgewachsen. Der Zoo greift vor allem auf Landwirtschaftsbetriebe aus der Region zurück.

„Regional haben wir hier schon ein Problem, weil Heu und Stroh weniger verfügbar sind und deshalb eine Verteuerung eintritt“, sagt Pohle. Laut Wirtschaftsplan wurde für den Zoo in diesem Jahr mit Gesamtfutterkosten von rund 280 000 Euro gerechnet. Zoodirektor Karl-Heinz Ukena glaubt trotz der kleinen Engpässe, dass er diese Annahme halten kann. Auch, wenn bei der Fütterung jetzt teilweise auf das deutlich teurere Luzerne-Heu zurückgegriffen werden muss, dass der Zoo zu großen Teilen aus Frankreich bezieht. „Dabei reden wir dann aber von Mehrkosten von 1 000 oder 2 000 Euro“, sagt Ukena.

Grundsätzlich sind die Zootiere futtertechnisch gut durch den Sommer gekommen. Vor allem auch, weil trotz der Knappheit fast durchgängig Gras gefüttert werden konnte. „Wir mussten deshalb nicht an unsere Heureserven herangehen“, sagt Zooinspektor Pohle. Über eine Strategieänderung bezüglich des Fütterns denken die Mitarbeiter aufgrund des langen, heißen Sommers bisher noch nicht nach. „Wenn es nächstes Jahr wieder so extrem heiß wird, müssen wir vielleicht überlegen, was wir ändern können“, so Pohle.

Bei den Futterkosten haben Heu und Stroh den geringsten Anteil mit 21 000 Euro zum Stichtag 30. September. Die Beschaffung von Grünfutter hat in diesem Jahr rund 37 000 Euro und damit 7000 Euro mehr als im Vorjahr gekostet. Für Obst und Gemüse gab der Zoo bisher etwa 48 000 Euro aus. Den größten finanziellen Aufwand bringt aber das Fleisch mit sich. Dafür entstanden in diesem Jahr bisher Kosten von 57 000 Euro. Sonstiges Futter schlug bis Ende September mit 39 000 Euro zu Buche.