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Freie Wähler fordern mehr Disziplin an Sachsens Schulen

Die Freien Wähler wollen härter gegen gewalttätige Schüler vorgehen. Wer gegen Regeln verstößt, soll mit einem Bußgeld bestraft werden - oder die Schule wechseln.

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© Fabian Sommer/dpa (Symbolbild)

Dresden. Die Freien Wähler (FW) in Sachsen verlangen ein härteres Vorgehen gegen gewalttätige und disziplinlose Schüler. Nötig sei wieder mehr Respekt und Disziplin, sagte Landeschef Steffen Große der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. "Viele Lehrer sind am Ende ihrer Kraft." Laut einer Umfrage des Lehrerverbands Bildung und Erziehung von 2018 gebe es an der Hälfte der Schulen in Deutschland psychische Gewalt und an etwa einem Viertel sogar körperliche Gewalt gegen Lehrer. Neben der Arbeitsbelastung seien auch zunehmend Disziplinprobleme Ursache für emotionale Erschöpfung oder eine Krankmeldung.

Die Freien Wähler würden deshalb "konsequenter die Mehrheit vor einer Minderheit schützen" wollen. Rüpel, Mobber und unentschuldigte Schulfehltage müssten seitens der Schule wirksamer bestraft werden. "Wir glauben, dass uns dabei auch die Mehrheit der Eltern unterstützt, die ihre Kinder wohlbehalten in der Schule haben möchten", sagte Große: "Wenn Schüler über Tische und Bänke gehen und Lehrer nicht respektieren, leiden der Lehrer und diejenigen, die ordentlichen Unterricht haben wollen." Es gehe am Ende für jeden um einen guten Schulabschluss und optimale Lebenschancen.

"Wir wissen, dass das Schamgefühl hoch ist, Probleme der Schule öffentlich zu machen. Lange drohte mit dem Problemschule-Image eine Schließung. Das kann nicht sein", betonte der FW-Chef. Nach dem Willen der Freien Wähler soll der Ausschluss von der Schule nicht als letzte Option und nicht nur im Wiederholungsfall gelten. "Der Schulleiter muss bei Störung des Schulfriedens diese Strafe zügig und rechtssicher aussprechen dürfen." Die Eltern des betroffenen Schülers müssten sich dann eben eine neue Schule suchen: "Das hilft zu disziplinieren."

Für Schüler, die mehrfach zu spät oder gar nicht zur Schule kommen, verlangen die Freien Wähler wegen Verletzung der Schulpflicht ein Bußgeld gegen die Eltern. "Falschparken wird als Ordnungswidrigkeit auch bestraft. Wer ordnungsgemäß zur Schule geht, soll erleben, dass Regelverstöße geahndet werden. Sonst sendet der Staat das falsche Signal." (dpa)