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Zwei Jahre nach Kriegsbeginn: 590 Ukrainer leben in Freital

6,5 Prozent der Freitaler haben einen Migrationshintergrund. Die meisten Ausländer kommen aus der EU. Die Ukrainer stehen vor einem besonderen Problem - trotz Arbeitserlaubnis.

Von Annett Heyse
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Freital ist nun die Heimat für 590 Ukrainer.
Freital ist nun die Heimat für 590 Ukrainer. © Karl-Ludwig Oberthür

In Freital wohnen zwei Jahre nach Beginn des Ukrainekriegs 590 Menschen, die infolge der russischen Angriffe hierher geflohen sind. Diese Zahl nannte die Kommunale Integrationskoordinatorin, Grit Bormann, kürzlich in der Stadtratssitzung. Insgesamt, so Bormann weiter, leben in Freital 2.600 Männer, Frauen und Kinder mit Migrationshintergrund. Freital hat aktuell knapp 40.000 Einwohner.

165 dieser Menschen befinden sich in einem Asylverfahren, dazu kommen noch die Ukrainer. Der Großteil der Menschen ausländischer Herkunft seien jedoch EU-Bürger, die in Freital leben und arbeiten. Des Weiteren sagte Bormann, es kämen zunehmend mehr Menschen aus Venezuela in Freital an.

Die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine beziehen Bürgergeld, bekommen jedoch auch eine sofortige Arbeitserlaubnis. "Allerdings sind nur rund 50 Prozent der erwachsenen Ukrainer auch tatsächlich in Arbeit. Das größte Hindernis ist die Sprachbarriere", so Bormann weiter. Es gebe zu wenige Angebote für Sprachkurse, weshalb der Spracherwerb schleppend verlaufe.

Ein weiteres Problem sind fehlende Schulplätze für ukrainische Kinder. Tatjana Jurk, in Freital ebenfalls in der Integrationsarbeit tätig, schilderte im Stadtrat, sie telefoniere in der Angelegenheit häufig mit Schulen und Behörden. "Einige ukrainische Schüler sitzen immer noch zu Hause, weil es keine Plätze in den Schulen für sie gibt." Das betreffe sowohl Kinder im Grundschulalter als auch ältere Kinder.

Die Stadtverwaltung kann daran wenig ändern. Zwar werden bis aufs Weißeritzgymnasium und der Sabel-Schule alle Bildungseinrichtungen von der Stadt betrieben, jedoch ist das Landesamt für Schule und Bildung letztendlich für die Belegung der Klassen zuständig.