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Chorgesang trifft Bläserklang

Das Singen hat in Rabenau eine lange Tradition. Der aktuelle Chor lädt am 26. Mai zu einem heiteren Frühlingskonzert.

Von Jens Jahn
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Singen am Sonntag wieder: Die Mitglieder vom Chor der Stuhlbauerstadt Rabenau treten am 26. Mai in Oelsa auf.
Singen am Sonntag wieder: Die Mitglieder vom Chor der Stuhlbauerstadt Rabenau treten am 26. Mai in Oelsa auf. © Foto: Volker Letzig

Mit einem kräftigen Hallelujah bereiten sich die 30 Sängerinnen und Sänger des Chores der Stuhlbauerstadt Rabenau in Sachsen auf das bevorstehende Programm vor. Das bekannte Lied des kanadischen Sängers und Songwriters Leonard Cohen aus dem Folk-Rock-Metier eignet sich bestens für die Einübung der Atemtechnik, des Tempos sowie der Dynamik der Stimmen der einzelnen Interpreten. Aus der Vielfalt der Töne ergibt sich ein stimmungsgewaltiges Miteinander.

Christel Rabisch, die seit nunmehr 22 Jahren als Chorleiterin fungiert, ist zufrieden mit ihren Schützlingen. Das monatelange Üben vor dem großen Auftritt war hart, aber es hat sich gelohnt. Die studierte Musiklehrerin, die einst in Weimar ihre musikalische Laufbahn begann und später unter anderem im Dresdner Hanns-Eisler-Chor aktiv war, dirigiert die rot-schwarz gekleideten Chormitglieder. Diese haben inzwischen auf den Podesten Platz genommen. Die Aufwärmphase ist vorüber und der Hannes-Wader-Song "Gut wieder hier zu sein" erklingt im vollbesetzten Saal. Man spürt, wie sich die Anspannung der Sängerinnen und Sänger von Zeile zu Zeile löst. Bei "Gut euch zu sehen" sieht man förmlich die Freude am Gesang und die Freude an der Darbietung.

Auch das nächste Lied "Singen macht Spaß" überträgt diesen Frohsinn zum Publikum. Bei der Textzeile "Töne nehmen uns in den Arm" sind die Zuhörer längst im Bann der Musik. Bei den Frauen und Männern des Chors ist jegliches Lampenfieber weggesungen. Egal, ob Hiltrud Bormann, die älteste Sängerin mit 88 Jahren oder die 37 Jahre junge Anne Bojarski, alle sind mit dem Herzen dabei. Hiltrud Bormann, Mutter von Vereinsvorsitzendem Matthias Bormann, singt seit 62 Jahren im Rabenauer Chorleben.

Rabenauer Handwerkern kam die Idee für einen Chor

Der Gesang hat in der Stuhlbauerstadt eine lange Tradition, die bis zum Jahr 1845 zurückreicht. Bei einer Wanderung Rabenauer Handwerker kam damals die Idee zur Gründung eines Chores, der sich dann "Apollo" nannte. Die frühere Gaststätte Sängerheim, einst auch Domizil des Chores der Stuhlbauerstadt Rabenau, zeugte vom Sängerimage der Gemeinde.

Heute üben die 30 aktiven Mitglieder, zu denen noch eine große Zahl fördernde Mitstreiter gehört, im ehemaligen Ratskeller. Erst seit knapp zwei Jahren dabei ist Anne Bojarski, die jüngste Sängerin. Die Diplom-Psychologin aus Seifersdorf bringt jedoch langjährige Erfahrungen aus verschiedenen Chören mit. "Ich singe seit der achten Klasse, bin auch noch Mitglied in einem Gospelchor in Wilsdruff", erklärt Anne. "Mir gefällt dieses Miteinander hier in Rabenau und die Vielfältigkeit des Repertoires."

Nicht nur Volkslieder werden interpretiert, sondern auch moderne Texte, englische Songs oder auch mal die Camina Burana von Carl Orff. Titel wie "Wonderful World" oder der Elvis-Song "Love me tender" zeugen von der Vielschichtigkeit des Ensembles. Bei allseits bekannten Volksliedern wie "Im Frühtau zu Berge wir ziehn" oder "Am Brunnen vor dem Tore" hält es die Zuhörer im Saal nicht mehr auf den Plätzen. Längst stehen alle und singen, summen oder brummen die Melodien mit. Die Sänger und Sängerinnen haben sich unter das Publikum gemischt, unbeschwert und losgelassen vermengen sich Tenor und Sopran, Alt und Bass zu einem Konstrukt. Matthias Bormann ist glücklich, das sieht man dem 65-jährigen Vereinsoberhaupt an. Der gebürtige Rabenauer hat erst kürzlich die Bewilligung für Fördermittel zum Kauf neuer Chorpodeste erhalten. "Die Voraussetzung für solche Fördergelder ist die ehrenamtliche Tätigkeit unserer Chormitglieder, indem wir Kultur im Ort der Öffentlichkeit vermitteln. Ein Teil wird durch die Förderungen, aber auch durch Eigenmittel und Spenden finanziert."

Nächstes Frühlingskonzert steigt in Oelsa

Zum ersten Mal wird der Chor von dem Bläser-Trio "Die Trioler" aus Rabenau begleitet, einem erst im Februar dieses Jahres gegründeten Vereins. Mehr als nur eine Untermalung - das aus einer Frau und zwei Männern bestehende Trio hat bereits beste Reputationen durch Auftritte in Altersheimen, bei Geburtstagsfeiern oder Ortsfesten. Beim Kulthit "Als ich fortging" läuft so manchem Zuschauer ein Schauer der Ergriffenheit über den Rücken und den Schlusssong "Immer wieder geht die Sonne auf" von Udo Jürgens summen die Gäste noch auf dem Nachhauseweg.

Am Sonntag, dem 26. Mai, 16 Uhr, im Haus des Gastes in Oelsa laden der Chor der Stuhlbauerstadt Rabenau und die Trioler zum nächsten Frühlingskonzert. Der Eintritt ist frei, Spenden werden dankbar angenommen. Und wer Lust auf selbst Singen bekommen hat - die Chorproben finden jeden Donnerstag, ab 19.30 Uhr, im Rabenauer Rathaus statt.