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Diese Frau bringt Farbe ins wintergraue Potschappel

Sabine Lux hat an der Dresdner Straße ein Blumengeschäft eröffnet. Neben Floristik und Kräutern bietet sie hier auch scharfe Sachen an.

Von Annett Heyse
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Sabine Lux hat neben der Post in Potschappel die "Blumenlaune" eröffnet und bepflanzt gerne auch ausrangiertes Geschirr.
Sabine Lux hat neben der Post in Potschappel die "Blumenlaune" eröffnet und bepflanzt gerne auch ausrangiertes Geschirr. © Egbert Kamprath

Das viele Bunt ist das erste, was sofort ins Auge sticht. Gelbe und rosa Rosen, rote Gerbera, weiße Lilien. Sabine Lux greift mitten hinein ins Vergnügen und holt zwei Gestecke hervor. Sie zarten Blüten sprießen aus alten Kaffeetassen. "Unsere Spezialität", sagt Sabine Lux und erzählt, dass sie gerne über Flohmärkte bummle und dort alles kaufe, was man bepflanzen kann: neben Tassen auch Küchensiebe zum Beispiel oder Dessertschalen. "Je nach Lust und Laune."

Laune ist auch das Stichwort. Sabine Lux betreibt seit einigen Tagen die "Blumenlaune", ein neues Floristikgeschäft in Freital. Es ist in die Räume eines ehemaligen Restaurants gleich neben der Post in Potschappel eingezogen.

Bisher waren Sabine Lux und ihre Mitarbeiterinnen in Dresden-Mockritz ansässig. Der Umzug nach Freital erfolgte über Weihnachten. "Mir hat der Laden hier gefallen und die Lage finde ich gut. Ich erhoffe mir viel Laufkundschaft, weil nebenan die Postbank ist", sagt Sabine Lux.

Kräuterpflanzen aus aller Welt in Freitaler Laden

Bei ihrem Nachnamen werden Gartenfreunde hellhörig. Nein, sie habe nichts mit der Baumschule Lux in Bannewitz zu tun. "Die Namensgleichheit ist rein zufällig."

Sabine Lux ist gelernte Landschaftsgärtnerin, über die Jahre brachte sie sich auch das Floristikhandwerk bei. Ihr Motto ist: Blumen machen alles schöner, also macht sie alles mit Blumen schön. Sträuße, Gestecke, Deko, Brautsträuße, Beet- und Balkonpflanzen, Trauerfloristik - nichts ist ihr und ihren Mitarbeitern fremd.

Im neu eröffneten Blumengeschäft gibt es auch andere Produkte aus der Region, wie Liköre, Senf und Honig.
Im neu eröffneten Blumengeschäft gibt es auch andere Produkte aus der Region, wie Liköre, Senf und Honig. © Egbert Kamprath

Am liebsten jedoch mag sie Kräuter und diese sollen in ihrem Freitaler Laden auch eine große Rolle spielen. "Wir arbeiten mit Anbietern zusammen, die ganz besondere Sachen ziehen." Sie erwähnt Colakraut, Lustkraut und eine Pflanze namens Brahmi, die auch als Gedächtniskraut bekannt ist. "Damit kann ich wunderschöne Schalen bepflanzen", wirbt Sabine Lux.

Bevor sie nach Freital kam, hatte sie den Markt sondiert und festgestellt, dass es in der Stadt nicht sehr viele Blumengeschäfte gibt. In Potschappel möchte sie jedoch nicht nur Blumen verkaufen. Sie denkt bereits darüber nach, den kleinen Marktplatz vor ihrem Geschäft zu beleben. Vielleicht mal ein Frühlingsfest oder ein Kürbisschnitzen für Kinder im Herbst, sie habe da schon Erfahrungen. "Ich möchte diese Fläche ein bisschen bunter machen."

Kakadu Robert sorgt für gute Laune

Das kann Potschappel in der Tat gebrauchen. Jahrelang schloss hier ein Geschäft nach dem anderen, darunter auch zwei Blumenläden. Nur wenige Händler blieben übrig. Nun scheint die Talsohle durchschritten. Vor einigen Monaten eröffnete mit der "Seifenblase" eine Seifenwerkstatt mit Laden, kürzlich kam schräg gegenüber der Sparkasse mit dem "Vollblutweib" eine Kosmetikerin hinzu.

Und jetzt gibt es die "Blumenlaune", die im Übrigen nicht nur Blumen hat. Sabine Lux vertreibt Produkte vom Dresdner Likörium aus Altkaitz, Senf aus Pirna und Honig aus Klingenberg. Gerne packt sie diese Spezialitäten mit in ihre Blumengrüße.

Gelbhaubenkakadu Robert wacht in der "Blumenlaune" und bewohnt hier eine Voliere.
Gelbhaubenkakadu Robert wacht in der "Blumenlaune" und bewohnt hier eine Voliere. © Egbert Kamprath

"Das ist etwas, was man verschenkt, wenn man nicht weiß, was man verschenken soll." Zudem möchte sie in kleinen Mengen je nach Saison auch frisches Obst und Gemüse von Produzenten aus der Region anbieten.

Bewacht wird die "Blumenlaune" übrigens von Robert. Der 30 Jahre alte Gelbhaubenkakadu, eine Handaufzucht, lebt in einer großen Voliere im Geschäft, begrüßt manche Kunden recht lautstark und sorgt so ebenfalls für gute Laune.