Mit der Bürgerinitiative „Nein zum Hotelheim“ fing seine lokalpolitische Karriere an. René Seyfried politisierte sich im Umfeld der Proteste gegen die Unterbringung von Geflüchteten im ehemaligen Hotel Leonardo in Freital. Das war 2015. Später trat er in die AfD ein und kandidierte für die Partei zur Stadtratswahl im Mai 2019. Er wurde gewählt und hat seither einen Platz in der Fraktion.
Doch jetzt machte er über Facebook seinen Austritt aus der AfD öffentlich. Nach dem Landesparteitag am vergangenen Wochenende, wo er von den Mitgliedern nicht auf die Liste für die Bundestagswahl gesetzt worden war, schmiss er hin. Das sei jedoch nicht der Grund, sagt René Seyfried. Vielmehr störe ihn der Rechtsruck in der AfD Sachsen. „Auch für mich gibt es Grenzen, wo ich nicht mehr mitgehe.“
Innerparteilich keine Demokratie
Die Parteiführung und der Landesverband agierten zunehmend diktatorisch, meint Seyfried. Innerparteilich gebe es keine Demokratie. Wenn man nicht dem sogenannten rechten Flügel nahe stehe, habe man im sächsischen Landesverband und im Kreisverband SOE der AfD keine Chance richtig mitzumachen.
Nun will sich der 45-Jährige auf sein Stadtratsmandat konzentrieren. Dort kehrt er auch der AfD-Fraktion den Rücken. Über die Gründe sagt er: „Es gab Angriffe von einzelnen Mitgliedern.“ Namen nennt er nicht. „Ich will keine dreckige Wäsche waschen.“ Mit den meisten in der Freitaler AfD könne er nach wie vor gut zusammenarbeiten. Genauso wie mit Stadtratsmitgliedern anderer Fraktionen.
„Ich will weiter meine Politik für Freital machen“, sagt Seyfried. Einer Fraktion werde er sich vorerst nicht anschließen, hält sich das aber für die Zukunft offen.
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