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Jubiläum beim Energie-Erlebnispfad

Seit 25 Jahren lockt der Rundtour mit ihren Stationen und Schauanlagen Touristen in die Weißeritztäler. Doch es gibt auch ein Problem.

Von Annett Heyse
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Nahe der Mühle im Rabenauer Grund steht diese Station am 40 Kilometer langen Energie-Erlebnispfad.
Nahe der Mühle im Rabenauer Grund steht diese Station am 40 Kilometer langen Energie-Erlebnispfad. © enso

Eine Wanderroute feiert Geburtstag - kürzlich ist der Energie-Erlebnispfad zwischen Freital, Tharandt sowie den beiden Talsperren Malter und Klingenberg 25 Jahre alt geworden. Die rund 40 Kilometer lange Runde schlängelt sich durch die beiden Weißeritztäler, vorbei an elf Stationen, die Wissen zum Thema Energiegewinnung aus Sonne, Wind und Wasserkraft vermitteln.

Stetig kamen neue Stationen wie die Windturbine auf der Neuklingenberger Höhe hinzu, ältere Anlagen wie das Pochwerk Getrost-Mut-Erbstolln wurden erneuert.

Angelegt und eröffnet wurde er 1997 von der Energie Sachsen AG (Esag), zwischenzeitlich war die Energie Sachsen Ost (Enso) Namensgeber, nun ist es die Sachsen Energie.

Mitarbeiter-Idee wird zum Tourismusprojekt

Doch die Anfänge des Lehrpfads reichen noch weiter zurück, wie es aus Kreisen der Sachsenenergie heißt. So war es 1993 Ralph Buder, Mitarbeiter im Kommunalmanagement der damaligen Esag, der nach Höckendorf zog und bei der Erkundung der neuen Heimat die Idee für den Energie-Erlebnispfad hatte.

Denn auf Schritt und Tritt stößt der Wanderer in der Region auf Spuren von Bergbau, intensiver Wassernutzung durch Mühlen und die Anfänge der Stromversorgung im Königreich Sachsen.

Zunächst erarbeitete die Esag dazu eine Broschüre. Im nächsten Schritt entstand ein Netzwerk aus Unternehmern, Wegewarten, Kommunalpolitikern, der Landestalsperrenverwaltung und Touristikern, die sich dem Aufbau eines Energie-Erlebnispfades verschrieben.

Der lockt inzwischen auch Wandergruppen aus größerer Entfernung an. Der Pfad bietet zahlreiche, auch an den öffentlichen Personennahverkehr angebundene Einstiegstellen. Man kann die komplette Runde laufen oder Teilabschnitte. An den einzelnen Wissensstationen geht um Technik, Geschichte und Alltagswissen.

Als die Enso Anfang 2021 in der Sachsenenergie aufging, übernahm der neue Versorger auch die Verantwortung für den Energie-Erlebnispfad. Inzwischen ist er mit dem neuen Firmenlogo ausgeschildert.

Energie-Erlebnispfad auch etwas für Kinder

Bei den Anrainern freut man sich über den Erfolg der Wanderrunde. Rabenaus Bürgermeister Thomas Paul betont, das sich von 1997 an hier im Kleinen eine Initiative entwickelt habe, die mittlerweile große Wirkung entfalte. Ihm gefalle vor allem der Ansatz, Kinder spielerisch an das gerade wieder hochaktuelle Thema erneuerbare Energie heranzuführen. Für Initiator Buder steht das Ziel im Mittelpunkt, die Dresdner aus der Stadt aufs Land zu locken.

Bei der Sachsenenergie heißt es, die Mitstreiter des Gemeinschaftsprojekts würden für die nächsten Jahre neue Herausforderungen bei Erhaltung, Ausbau und Vermarktung des Erlebnispfades sehen. Denn es gibt entlang des Pfades auch Probleme, die Touristen verschrecken könnten.

So leidet die Gastronomie an den Folgen der Corona-Pandemie. Erst kürzlich wurde bekannt, dass das Restaurant und Hotel Rabenauer Mühle schließt. Außerdem leiden die Wälder entlang des Energie-Erlebnispfades unter der Borkenkäferproblematik.