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Freital: Neuer Verein treibt's bunt

Die Kreativköpfe wollen Sport und Handwerk, Gesundheit und Tanz miteinander bündeln. Im Mai gibt es etwas Besonderes.

Von Annett Heyse
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Sie mögen es farbenfroh und einfallsreich: Ina Jentzsch, Sylvia Pönig, Katrin Kahlert, Sabine Brottka und Franzi Götzelt (v.l.) sind die Führungs-Crew der Kreativköpfe.
Sie mögen es farbenfroh und einfallsreich: Ina Jentzsch, Sylvia Pönig, Katrin Kahlert, Sabine Brottka und Franzi Götzelt (v.l.) sind die Führungs-Crew der Kreativköpfe. © Egbert Kamprath

Jede hat eine Vereinsjacke an, aber in anderen Farben. Violett, blau, gelb, rot und grün leuchten sie, damit es noch ein bisschen bunter wird, wirft jemand Konfetti fürs Foto in die Luft. Freitals jüngster Verein treibt es bunt und das ist Absicht: Kreativköpfe nennen sie sich.

Was erst einmal nach basteln, malen und töpfern klingt, ist aber viel mehr. "Wir bieten auch Gesundheits- und Seniorensport, Tanzen, Fußball, Experimentieren, Filzen, Ferienbeschäftigung für Schüler - nur um ein paar Beispiele zu nennen", sagt Vereinsvorsitzende Katrin Kahlert. Man sei auch in Freitaler Schulen aktiv, wo man Ganztagsangebote im sportlichen und kreativen Bereich betreue.

Mehr als 260 Vereine und Verbände listet das Vereinsverzeichnis für Freital auf. Es gibt Kleingartenvereine, Sportvereine, Kunstvereine, Alttraktoren-Fans, Umweltschützer - um nur einige zu nennen. Nun kommen dazu nun noch die Kreativköpfe. Hat jemand auf solch einen Verein gewartet? Offenbar ja. "Die Nachfrage ist riesig, wir haben schon mehr als 200 Mitglieder", sagt Katrin Kahlert.

Neustart nach Querelen

Zur Wahrheit gehört, dass die Anfänge des Vereins eigentlich schon gut sechs Jahre zurückliegen. 2016 wurden die Kreativköpfe eingetragen, gegründet als Kooperationsverein für den Muskelkater Freital, einem Sportverein, der vor allem Tanzen, aber auch Reha- und Seniorensport sowie Kindersport anbietet.

Die Kreativköpfe, nur wenige Leute, waren dafür da, die Muskelkater-Tänzer für ihre Auftritte einzukleiden, Kostüme zu nähen und Bühnenbilder zu gestalten. Doch im vergangenen Jahr gab es Querelen beim Muskelkater, etliche Übungsleiter, einige Vorstandsmitglieder und Sportler verabschiedeten sich. Und machen nun als Kreativköpfe weiter.

Ihnen geht es jetzt darum, eine Idee vom Muskelkater weiter auszubauen: Tanz, Bewegung und Sport ohne Leistungsdruck. Und als Ergänzung dazu gibt es im Vereinsportfolio eben auch künstlerische sowie handwerkliche Angebote für verschiedene Altersgruppen. "Wir sind eine bunte Truppe, das gehört eben auch zu uns", begründet Katrin Kahlert.

Vereinshaus im ehemaligen Möbelladen

Als Vereinsdomizil konnten die Kreativköpfe die Räume des ehemaligen Möbelhauses Friede an der Dresdner Straße in Deuben beziehen. Hier gibt es einen großen Raum, der sich bei Bedarf ruckzuck in eine Bastelwerkstatt, eine Nähstube oder einen Sportraum verwandelt. Im hinteren Bereich wurde ein Turnsaal eingerichtet, wo unter anderem Yoga-Kurse stattfinden. Man habe mit der ehemaligen Möbelhaus-Chefin Sylvia Flittert eine total nette Vermieterin, die das Vereinsprojekt gerne unterstütze, schwärmt man beim Verein.

Zudem konnte man sich in die Turnhallen von Stadt und Landkreis einmieten. Hallenzeiten sind zwar knapp und Freital. "Aber wir waren flexibel und haben genommen, was wir bekommen konnten", berichtet Ina Jentzsch, die für die Tanzabteilung des Vereins verantwortlich ist.

Dass die Kreativköpfe so gut durchstarten, hat noch einen zweiten Grund. Gerade im Bereich Kindersport übertrifft die Nachfrage nach solchen Sportgruppen bei Weitem das Angebot. "Viele unserer neuen Mitglieder standen vorher bei anderen Vereinen auf der Warteliste", erzählt Katrin Kahlert.

Tanzmärchen auf die Bühne bringen

Doch ganz reibungslos verlief der Neustart der Kreativköpfe nicht und das hat - man ahnt es - mit der Corona-Pandemie zu tun. Immer wieder mussten Sportkurse und Kreativangebote abgesagt werden, nun tastet man sich vorsichtig wieder an ein regelmäßiges Vereinsleben heran.

Dazu gehört auch, ein Tanzmärchen auf die Bühne des Kulturhauses zu bringen. Die Tradition hat man vom Muskelkater, wo Abteilungsleiterin Jentzsch bereits mehrere Tanzmärchen inszeniert hatte, mitgebracht. "Das war immer sehr erfolgreich, wir haben mehrmals vor vollem Haus gespielt. Da wollen wir wieder hin." Die verschiedenen Gruppen trainieren bereits fleißig, im Mai soll Premiere sein.