Vandalismus in Freital: Was die Stadt gegen Graffiti und Schmierereien tut
"Paul liebt Jenny", "Schule ist voll scheiße" oder "Macht Weed legal" sind typische Beispiele für Schmierereien, mit denen sich Jugendliche an diversen Orten verewigen. Mit Weed ist übrigens Cannabis & Co. gemeint. Seine eigene Botschaft dauerhaft an einem Ort zu hinterlassen, ob nun mit Filzstift, Spraydose oder in Form von Klebestickern scheint zu faszinieren. Es ermöglicht einerseits Gefühle auszudrücken und kann andererseits dem Protest oder der sozialen Kritik dienen. Letztendlich bleibt es aber Vandalismus, juristisch korrekt ausgedrückt: eine besondere Form der Sachbeschädigung.
Auch Freital bleibt davon nicht verschont. Im Mehrgenerationenpark, am Busbahnhof in Deuben oder an diversen Skate-Plätzen. Graffiti, Klebesticker und "Tags", also stilisierte Schriftzüge, sind überall zu finden. Bei der Beseitigung von all dem geht die Stadt folgendermaßen vor. "Die Entfernung von Stickern und Graffiti erfolgt bedarfsweise und wird nicht dokumentiert. Daneben wird Stadtmobiliar turnusmäßig mit unterschiedlichen Zyklen je Objekt gereinigt", sagt Freitals Pressesprecher Matthias Weigel.
Wie viel es jährlich kostet, Schmierereien und Sticker zu entfernen, ist nicht ganz klar, denn die Stadt führe keine "planmäßige Einzelerfassung der Ereignisse und der entstehenden Kosten". Im Schnitt könne man laut Stadtverwaltung von grob geschätzten 25.000 Euro jährlich für die Beseitigung ausgehen. Diese Zahl beziehe sich jedoch nur auf Stadteigentum.
Entstandene Schäden von Dritten seien darin noch gar nicht eingerechnet, auch nicht die Ersatzbeschaffung von komplett zerstörtem Stadtmobiliar oder Kosten für immer wiederkehrende Reinigungen, Wartungen und Reparaturen. "Die tatsächliche Summe dürfte also deutlich höher liegen", so Weigel.
Um dem Vandalismus entgegenzuwirken, setzt die Stadtverwaltung auf die intensive Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Ordnungsamt. In diesem Jahr plant sie gemeinsam mit den Partnern vor Ort eine breiter angelegte Anti-Vandalismus-Kampagne. Diese soll im Frühjahr vorgestellt werden und zu einer stärkeren Identifikation mit der Stadt sowie mehr Zivilcourage führen. Weitere Maßnahmen seien in Vorbereitung, heißt es aus dem Rathaus.