Wenn man Manuela Lehmann fragen würde, wie es vor einigen Monaten noch in ihrer Schule war, würde die Direktorin der Freitaler Lessing-Grundschule vor allem eines antworten: zu eng. Denn die ersten bis vierten Klassen waren bis zum Sommer 2023 in einem Altbau von 1875 untergebracht, den sie sich mit der Oberschule und dem Schulhort teilen mussten. Das ist nun vorbei.

Zum Schuljahresbeginn im vergangenen August zogen die Grundschüler in einen neuen Anbau - heller, größer, moderner. Aus Sicht von Schulleiterin Lehmann ist das ein absoluter Gewinn: "Die Kinder fühlen sich einfach wohler, sie sind viel ausgeglichener als früher", berichtet Lehmann. Sie begründet das vor allem damit, dass im Anbau aufgrund der großen Fenster bessere Lichtverhältnisse herrschen. Auch sind die Klassenräume viel größer, die Gänge breiter. "Kinder brauchen Platz, um sich zu entfalten oder sich in kleinen Gruppen zurückzuziehen. All das können sie hier nun. Das tut ihnen gut."

Weil im August bis zur letzten Minute am Erweiterungsbau gearbeitet wurde und auch jetzt noch nicht alle Restarbeiten erledigt sind, zögerte die Stadtverwaltung lange mit einer Eröffnungsfeier. Diese wurde jetzt nachgeholt. Dabei konnten die Gäste - Planer, Bauleute, Behördenmitarbeiter und einige Eltern - auch einen Blick in die neuen Räume werfen.

Moderne Ausstattung und mehr Licht

Entstanden ist ein Anbau mit Durchbruch zum Bestandsgebäude. Er hat acht Klassenzimmer, einen Werkenraum, einen Kreativraum für Kunsterziehung und Musik, vier Vorbereitungsräume und ein Lehrerzimmer. Das oberste Geschoss wird von den Oberschülern mitgenutzt.

Dass die Potschappler Grundschüler mehr Platz brauchen, war schon lange klar. Doch Freital musste in den vergangenen Jahren auch andere Schulen sanieren oder erweitern. Die Grundschule "Am Albertschacht" wurde Mitte der 2010er Jahre aufwendig umgebaut, es folgte die Oberschule Hainsberg, zwischenzeitlich erhielt die Grundschule Birkigt einen Anbau. So mussten sich die Lessing-Grundschüler gedulden, bis 2022 der Grundstein für den Anbau gelegt werden konnte.

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Rund 5,25 Millionen Euro kostete die Erweiterung, vonseiten des Freistaates erhielt die Stadt 2,6 Millionen Euro Fördermittel. Im Preis inbegriffen ist auch die neue Möblierung, ebenso die Erweiterung des Pausenhofes nach hinten, wo eine weitere Grünfläche mit Spielgeräten und Sitzgelegenheiten entstand.

Dass ihr neues Schulhaus nun viel moderner und heller ist, wirkt sich nicht nur auf die Gemütslage der Kinder aus. Auch die Lehrer genießen die neuen Arbeitsbedingungen. Sie loben ausdrücklich die digitalen Tafeln, das geräumige Lehrerzimmer, die Ausstattung des Gebäudes. Christina Busse, die eine 3. Klasse unterrichtet, freut sich für ihre Kollegen und ihre Schützlinge: "Man muss schon sagen: Die Stadt Freital tut viel für ihre Kinder."

Ein Schulbauprojekt hat Freital jetzt noch vor sich: Die Grundschule Pesterwitz ist ebenfalls zu klein geworden, auch sie soll einen Anbau erhalten. Die Zeitschiene sieht vor, dass die Erweiterung möglichst 2027 in Betrieb geht und anschließend der Altbau umgebaut wird. Die vorläufige Kalkulation geht von 13,6 Millionen Euro Baukosten aus.