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Ausstellung in der Klinik: Maritime Schönheiten in Freital

Zwei Künstlerinnen zeigen im Helios Klinikum Freital ihre Arbeiten. Bilder und Schmuck haben eine Gemeinsamkeit und sollen vom Klinikalltag ablenken.

Von Beate Erler
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Bilder von Kerstin Lüdtke (links) und Schmuck von Annegret Bernstein zum Thema Meer in der Kombi-Ausstellung im Foyer des Helios Klinikum Freital.
Bilder von Kerstin Lüdtke (links) und Schmuck von Annegret Bernstein zum Thema Meer in der Kombi-Ausstellung im Foyer des Helios Klinikum Freital. © Helios Kliniken GmbH

Wenn Patienten und Angehörige das Foyer im Helios Klinikum auf der Bürgerstraße in Freital betreten, dann haben sie meist Sorgen und Kummer im Gepäck. Eine unerfreuliche Diagnose oder eine Operation steht an. Helios-Sprecherin Kristin Wollbrandt hofft, dass die neue Ausstellung zweier lokaler Künstlerinnen Kraft gibt und etwas ablenkt.

Auch in Pirna hat die Klinik damit gute Erfahrungen gemacht. Dort ist das Foyer um einiges größer als in Freital und die Bilder an den Wänden werden auch ganz praktisch im Klinikalltag genutzt. „Unsere Physiotherapeuten zum Beispiel nutzen sie als Etappenziele bei den Gehversuchen“, sagt Kristin Wollbrandt.

Die Ausstellung mit dem Titel „Urkraft des Meeres in Farbe und Form“ ist bis August im Klinikum Freital zu sehen. Hinter dieser Urkraft stecken zwei Frauen: Die Dresdner Künstlerin Kerstin Lüdtke und die Freitaler Designerin Annegret Bernstein. Kennenlernt haben sie sich über die Tochter von Kerstin Lüdtke, die bei Annegret Bernstein Geigenunterricht nahm.

Zwei Sujets, ein Thema

Die Bilder von Kerstin Lüdtke mit den Schmuckstücken von Annegret Bernstein zu kombinieren, kam über das Thema der Ausstellung: Die Bilder zeigen vor allem maritime Motive vom Meer, Sand und Wellen. Der Schmuck ist Naturschmuck und aus Strandfunden wie Muscheln und Bernstein gefertigt.

Etwa 20 Bilder aus den Jahren 2009 bis 2023 hat Kerstin Lüdtke für die Ausstellung ausgewählt. Sie arbeitet als Betriebswirtin im Projektmanagement und hat vor 30 Jahren mit dem Zeichnen und Malen angefangen. „Beruflich komme ich aus der Zahlenwelt und da kann ich nicht kreativ sein“, sagt die 56-Jährige, „mit der Kunst verlasse ich diese Zahlenwelt und das ist sehr kraftschöpfend.“

Die Ohrringe, Ringe und Ketten von Annegret Bernstein liegen in einer Vitrine in der Mitte des Foyers. Sie ist in Rostock geboren und begann schon im Alter von fünf Jahren Violine zu spielen und zu malen. Sie studierte Musik und ist seit 2005 in Dresden freischaffende Musikerin und Geigenlehrerin. Im Jahr 2018 ging sie mit ihrer Familie für eine Auszeit nach Neuseeland und entdeckte dort das Schmuckhandwerk für sich. „Ich habe aus den Strandfunden wie Muscheln und Steinen Schmuck für die Einheimischen gemacht und der kam sehr gut an“, sagt sie.

Kunst soll vom Klinikalltag ablenken

Zurück in Deutschland besuchte sie einen Goldschmiedekurs. Ihre Mutter hat ein Faible für Bernstein und weiß, wann und wo man ihn am besten findet. Kleine Zettel informieren über die Herkunft der Standfunde: Bernstein vom Darß an der Ostseeküste, Muscheln und Schnecken aus Kreta oder von der Adriaküste.

Die Helios Weißeritztal-Kliniken haben regelmäßig Kooperationen mit lokalen Künstlern. Die Ausstellungen wechseln etwa halbjährig, sagt Kristin Wollbrandt. Sie wünscht sich, dass die Kunst Sorgen und Kummer der Patienten und Besucher für einen kleinen Moment vergessen macht. In den Akutkrankenhäusern in Freital und Dippoldiswalde werden im Jahr 46.000 Patienten behandelt.

Ihre letzte Ausstellung hatte Kerstin Lüdtke gerade in Bischofswerda. In Freital zeigt sie vor allem ihre Pastelle und Aquarelle. Der Großteil ihrer Bilder ist von Aufenthalten im Norden inspiriert. „Am liebsten bin ich auf den Nordseeinseln und fotografiere und skizziere dort“, sagt sie. Das Wetter lässt das Zeichnen am Strand meist nicht zu.

Umso schöner sind aber die Lichtstimmungen und das Meer in all seinen Farben und Formen. Den Schmuck von Annegret Bernstein kann man auch auf den Kunsthandwerkermärkten in Freital und Dippoldiswalde kaufen. Beides zusammen ist noch bis August im Klinikum Freital zu sehen.