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Freital schrumpft das Amtsblatt

Sparen soll nicht der Grund für weniger Papier sein. Digital gibt es weiter die volle Länge. Wer weder Handy noch Computer hat, bekommt einen besonderen Service.

Von Annett Heyse
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Das Rathaus von Freital: Infos künftiger weniger auf Papier, dafür digital weiter in voller Länge.
Das Rathaus von Freital: Infos künftiger weniger auf Papier, dafür digital weiter in voller Länge. © Egbert Kamprath

Wer regelmäßig den "Freitaler Anzeiger" liest, dem dürfte bald eine Veränderung auffallen. Es geht um den Bekanntmachungsteil. Dort veröffentlicht die Stadt unter anderem Beschlüsse der Ausschüsse, aber auch die Einladungen samt Tagesordnung zu Stadt- und Ortschaftsräten sowie ausgereichte Baugenehmigungen. Doch dieser Teil soll schrumpfen.

Wie der Stadtrat jetzt beschloss, sollen die Bekanntmachungen in ihrer vollen Länge zukünftig nur noch in der digitalen Ausgabe des Amtsblattes veröffentlicht werden. In der Druckausgabe werde es lediglich einen Verweis auf die digital einzusehenden amtlichen Bekanntmachungen geben.

Wer weder ein Smartphone noch einen Computer hat und das Amtsblatt deshalb ausschließlich in gedruckter Form liest, hat ein Problem: Es bleibt nur der Gang zur Bücherei. "Für Bürgerinnen und Bürger ohne Internetzugang richtet die Stadtverwaltung einen kostenfreien Service ein. In der städtischen Bibliothek können zu den üblichen Öffnungszeiten die amtlichen Bekanntmachungen an einem Bildschirm gelesen werden. Außerdem ist es in der Bibliothek sowie im Bürgerbüro möglich, während der allgemeinen Öffnungszeiten einen Ausdruck des Freitaler Amtsblattes zu erhalten", schreibt die Verwaltung. Der Stadtrat hat das Verfahren gebilligt.

Allerdings erfolgte der Beschluss nicht widerstandslos. Stadträtin Claudia Mihály-Anastasio (Konservative Mitte) war strikt dagegen. "Es trifft vor allem die älteren Bürger, darunter viele, die oft in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Die werden nun gezwungen, einen Weg in Kauf zu nehmen, wenn sie sich für die Bekanntmachungen interessieren", kritisierte sie im Anschluss an die Ratssitzung.

Seitens der Verwaltung wurde betont, man wolle nicht aus finanziellen Gründen den Bekanntmachungsteil verkürzen. Auf Nachfrage eines Rates hieß es jedoch, man rechne mit Einsparungen bei den Herstellungskosten von 5.000 bis 7.000 Euro jährlich.

Das Amtsblatt erscheint zweimal monatlich und hat eine Auflage von rund 25.300 Stück.