Auch der ehemalige Forstamtschef, Mario Marsch, war zur Eröffnung in die Mensa der TU Dresden Forstwissenschaften in Tharandt gekommen. Direkt nach seiner Vorlesung zur Forstgeschichte im Judeich-Bau nebenan brachte er gleich einige Studenten mit. Die Archäologie-Ausstellung "Sachsens Geschichte unterm Acker" beschäftigt sich mit Bodendenkmalen und ihrer Gefährdung durch die Landwirtschaft.

Hier treffen zwei unterschiedliche Interessen aufeinander. "Für die Archäologen ist von unschätzbarem Wert, was unter der Erde sitzt", sagt Mario Marsch, "die Landwirte haben einen wirtschaftlichen Blick auf den Ackerboden." Die Ausstellung zeigt die Bandbreite dieser archäologischen Denkmale und verdeutlicht, wie Denkmalschutz und Landwirtschaft in Einklang gebracht werden können.

Denn etwa 13.000 dieser Denkmale sind in Sachsen bekannt. Zum Beispiel Siedlungsreste, Wallanlagen und Urnengräber. Mehr als die Hälfte von ihnen liegt unter landwirtschaftlich genutzten Flächen und sind deshalb gefährdet. Über bebilderte Schautafeln, Stelen und interaktive Karten kann sich der Besucher in der Mensa und nebenan im Judeich-Bau über das Thema informieren.

• Mehr Nachrichten aus Freital lesen Sie hier.

Höhepunkt der Ausstellung und einziges echtes Exponat ist ein originales Urnengrab aus der späten Bronzezeit. Es ist in der Mensa in einem Glaskasten zu sehen. Aus versicherungstechnischen Gründen ist es nicht möglich, mehrere echte Exponate zu zeigen.

Die Ausstellung tourt seit 2015 durch Sachsen und war bisher an 23 Standorten zu Gast, darunter auch im Sächsischen Landtag. Sie wurde vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie und dem Landesamt für Archäologie Sachsen konzipiert. In Tharandt soll sie bis März 2024 zu sehen sein.

Ausstellung "Sachsens Geschichte unter'm Acker" im Judeich-Bau und der Mensa der TU Dresden Forstwissenschaften, Pienner Straße 19 in Tharandt.