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Aufgehübschte Wartehalle wird Teil von Windbergbahn-Lehrpfad

Bannewitz und Windbergbahnverein lassen ein früheres Wartehäuschen im neuen Farbglanz erleuchten. Am Mittwoch ist feierliche Übergabe.

Von Roland Kaiser
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Sven Möbius schwingt den Malerpinsel. Der Handwerker verpasste der früheren Wartehalle der Windbergbahn am Haltepunkt Boderitz-Cunnersdorf einen neuen Anstrich.
Sven Möbius schwingt den Malerpinsel. Der Handwerker verpasste der früheren Wartehalle der Windbergbahn am Haltepunkt Boderitz-Cunnersdorf einen neuen Anstrich. © Egbert Kamprath

Maler Sven Möbius hat die letzten Pinselstriche gesetzt. Das Ergebnis am Guido-Brescius-Weg kann sich sehen lassen. Dort, wo heute anstelle von Zügen der Windbergbahn Wanderer und Radfahrer unterwegs sind, erstrahlt eine ehemalige Wartehalle in neuem Farbglanz. Aufgetragen wurde auf die hölzerne Fassade eine Mixtur aus Oxidrot und Kupferbraun. Die Malaktion war nach Einschätzung des Fachmannes dringend notwendig.

"Die Wartehalle befand sich in einem dürftigen Zustand", sagte der 51-Jährige bei einem SZ-Vor-Ort-Besuch. An manchen Stellen habe sich bereits die Farbe abgelöst. Um größere Schäden an dem Gebäude zu vermeiden, nahm die Gemeinde 13 Jahre nach dessen grundhaften Sanierung das Zepter erneut in die Hand. Mehrere hundert Euro wurden in die aktuelle Verjüngungskur investiert. Zudem akquirierten eigenen Angaben zufolge der Windbergbahnverein und die Mieter des früheren Bahnhäuschens zusätzliche Mittel.

Vor 13 Jahren erfolgte Generalsanierung

Rückblick: 2010 - da stand die einst von Dresden-Plauen nach Cunnersdorf versetzte Unterstellmöglichkeit bereits 87 Jahre an ihrem heutigen Bestimmungsort - erhielt die Immobilie im Zuge einer vollständigen Rekonstruktion ein neues Fundament, eine frische Holzvertäfelung, neue originalgetreue Fenster und ein intaktes Dach. Dank einer Privatspende ließ sich das alles ermöglichen. Anderenfalls, so ist zu erfahren, wäre das Gebäude verloren gewesen. In diesem wurde bis zum Ende der 1990er-Jahre Heu und Stroh eingelagert. Danach verfiel es zusehends.

An die wechselvolle Geschichte des Haltepunktes entlang der früheren Windbergbahntrasse soll künftig mit einer Informationstafel erinnert werden. Ziel ist es, zusammen mit dem Windbergbahnverein einen Lehrpfad zu realisieren. So etwas ist nach Angaben seines früheren Vorsitzenden Holger Demnitz zwischen Kleinnaundorf und Possendorf zu finden. Heute erinnert außer den noch bestehenden Wartehäuschen nicht mehr viel an den Streckenabschnitt.

Der war 1951 stillgelegt und zur Jahrtausendwende in einen Rad- und Wanderweg umfunktioniert worden. Seitdem nutzen diesen zahlreiche Ausflügler und Einheimische. Sie gelangen auf diese Weise ebenso zu den Wartehäuschen in Kleinnaundorf und Hänichen, der Verladeanlage des Marienschachtes in Bannewitz oder einem hergerichteten Personenwagen in Possendorf.

Verein erleichtert über Gebäudenutzung

Am Mittwoch, 20. September, ab 18 Uhr können sich geladene Gäste selbst ein Bild von dem Resultat in Cunnersdorf machen und von dort den Ausblick auf die benachbarte Landeshauptstadt genießen. Die Türen der einstigen Wartehalle, die die Hundetrainer Nancy Wendler und Kai Hartmann für ihre Zwecke angemietet haben, stehen an diesem Abend für sie offen. Darüber hinaus stellt die Dresdner Tierexpertin ihr neues Buch vor.

"Wir sind sehr froh, nach langer Suche die beiden als Nutzer gefunden zu haben", erklärte Holger Demnitz in dem Zusammenhang. Weshalb klassischerweise kein Café oder Imbiss in dem historischen Unterstand etabliert wurden, erklärt das Vereinsmitglied damit, dass sich dafür kein Betreiber fand. Auf kurzer Distanz entlang der beliebten und asphaltierten Ausflugsstrecke gäbe es zudem im unweit entfernten Kleinnaundorf eine Rastmöglichkeit, die der Heimatverein „G-Haus“ an ausgewählten Tagen betreibt.

Dass hier einmal wieder Züge der Windbergbahn verkehren, schloss der 53-Jährige indes aus. Den Wunsch beziehungsweise Traum gibt es durchaus, räumt er ein. "Das wäre aber nicht realistisch." Vielmehr sei es eine Errungenschaft, dass der untere Abschnitt zwischen Freital und Gittersee befahrbar ist. Im Hinblick auf die Zukunft sei davon auszugehen, dass die Windbergbahnstrecke wieder bis zum Dresdner Hauptbahnhof führt.