„Um den Mittelpunkt Sachsens kann man auf zehn Kilometern die komplette Erdgeschichte erleben“, sagt Venice Kurz von Geopark Sachsens Mitte in Dorfhain. Wo einst Dinos und Mammuts wanderten, wachsen heute Bäume: im Tharandter Wald. „Es ist noch nicht lange her, dass es hier brodelte und heiß war“, ergänzt Kurz ihren kleinen Ausflug in die Erdgeschichte. „Denn hier befindet sich einer der jüngsten Vulkane der Region.“

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Und diese Geschichte soll wieder lebendig werden. Dafür hat der Geopark drei Geo-Abenteuer-Touren entwickelt. „Die Abenteuer sind multimediale Schnitzeljagden, bei denen Abenteurer in Teams aufgeteilt Aufgaben und Rätsel lösen müssen, um einen Code zu knacken und eine Mission zu erfüllen“, erklärt die Leiterin für Öffentlichkeitsarbeit. „Thematisch gehen die Geo-Abenteuer auf den jeweiligen Naturraum, die Geologie oder den Kulturraum vor Ort ein.“ Was theoretisch klingt, soll eine lebendige Reise werden.

Ausgerüstet mit Karten und Taschenlampen

Die Touren sind in Kombination mit Tablet, beziehungsweise Actionbound-App und Materialien aus einem Rucksack machbar. Das Tablet leitet die Teilnehmer durch die Entdeckertour. Alle Antworten oder Codes müssen in das Tablet eingetragen werden. „Um die Rätsel der einzelnen Stationen lösen zu können, sind für einige Stationen auch Materialien aus einem Rucksack oder der direkte Kontakt mit der Umgebung und der Natur nötig“, erklärt Venice Kurz. In den Rucksäcken befinden sich je nach Geo-Abenteuer unterschiedliche Utensilien, zum Beispiel verschlossene Schatztruhen, Taschenlampen, Rätselkarten, geologische Karten, verschlüsselte Botschaften und Zahlenschlösser, die geknackt werden müssen. Die gesamte Ausstattung wird vom Geopark zum Ausleihen angeboten.

Das Tablet habe sich aufgrund der Größe als praktischer als das Smartphone erwiesen. „Wir wollen zudem vermeiden, dass Schüler und Schülerinnen ihre eigenen, privaten Handys benutzen müssen.“ Daher ist jedes Geo-Abenteuer mit fünf bis sechs Tablets und den dazugehörigen Rucksäcken ausgestattet, sodass sich auch größere Schulklassen in kleinere Teams aufteilen können.

Touren werden an Schulklassen getestet

Noch ist nicht endgültig geklärt, wie die Ausleihe konkret geregelt wird und wie hoch die Preise sein werden. Der Geopark sucht nach Partnern, welche den Verleih garantieren können. Daher steht noch nicht exakt fest, wann die Geo-Abenteuer starten. „Im Moment erproben und optimieren wir einige Touren noch mit Schulklassen“, sagt die Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit. In Absprache mit den Lehrern werden derzeit die Utensilien zum Treffpunkt gebracht oder an die Lehrer übergeben.

Venice Kurz ist sich sicher: „Diese Art des spielerischen Lernens verbindet Spaß und Bildung auf einzigartige Weise.“ Kindern und Jugendlichen müssen zusammenarbeiten und lernen eigenständiges Denken. „Wir hoffen, dass die Geo-Abenteuer einen Beitrag dazu leisten können, dass Kinder und Jugendliche sich stärker für die Geologie, den Arten- und Naturschutz interessieren und sich für die Natur in ihrer näheren Umgebung begeistern zu lassen“, fasst Kurz zusammen. „Und Spaß macht es auch.“