Sport
Merken

Fußball-Landesliga: Freitaler Minimalisten siegen

Der SCF vergibt daheim gegen Neusalza viele Chancen, gewinnt aber 1:0. Wilsdruff holt mit viel Glück einen Zähler in Niesky.

Von Jürgen Schwarz
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Nach dem Sieg im Top-Spiel gegen Großenhain in der Vorwoche (Foto) setzte sich der SCF auch gegen Neusalza durch.
Nach dem Sieg im Top-Spiel gegen Großenhain in der Vorwoche (Foto) setzte sich der SCF auch gegen Neusalza durch. © Archiv: Christian Kluge

Freital. Endlich ist die Tabelle in der Fußball-Landesliga begradigt. Noch fünf Spieltage müssen absolviert werden, danach wird abgerechnet. „Es sieht gut aus, aber wir sind noch nicht durch“, sagte Knut Michael, Cheftrainer des SC Freital. Der weiter ungeschlagene Spitzenreiter gewann am Sonnabend sein Heimspiel gegen Neusalza-Spremberg mit 1:0 (1:0) und führt die Tabelle mit vier beziehungsweise fünf Punkten Vorsprung auf die Verfolger aus Großenhain und Markranstädt an.

Um sportlich in die Oberliga aufzusteigen, müssen die Freitaler einen Podestplatz belegen. Zudem muss der Nordostdeutsche Fußball-Verband die Zulassung erteilen. „Es gab bereits eine NOFV-Begehung hier im Stadion in Hainsberg. Wir sind alle sehr zuversichtlich“, so Daniel Wirth, Abteilungsleiter Fußball beim SC Freital.

Auf die Frage, ob er als Spieler oder Trainer schon einmal erlebt hätte, dass eine Mannschaft nach 14 Partien nur zwei Gegentore kassiert hat, antwortete Knut Michael: „Nein, das ist ein unglaublicher Wert und ein Verdienst der ganzen Mannschaft. Diese Defensivstärke ist die Grundlage unseres Erfolgs.“ Die Offensivqualität seiner Schützlinge sieht Michael aber kritisch, „denn ich habe es auch noch nicht erlebt, dass eine Mannschaft die Tabelle souverän anführt, obwohl sie in 14 Partien nur 23 Tore erzielt“.

SC-Coach hadert mit der Chancenverwertung

Der Freitaler Coach weiß, dass bei einem Aufstieg in die Oberliga Spieler geholt werden müssen, um die Durchschlagskraft zu verbessern. „Es ist ja nicht so, dass wir keine Chancen kreieren. Gegen Neusalza hatten wir schon vor dem 1:0 vier, fünf glasklare Möglichkeiten, aber wir verwerten sie nicht.“ So blieb es beim an Philip Weidauer verwirkten und von Marian Weinhold verwandelten Elfmeter in der 33. Minute. Für die Gäste, die seit Anfang des Jahres von Karsten Haasler betreut werden, war es die fünfte Niederlage in Folge.

Dramatische Züge nimmt der Abstiegskampf an. Motor Wilsdruff verpasste in Niesky den angestrebten Sieg (1:1), musste aber mit dem einen Punkt hochzufrieden sein. Ein Befreiungsschlag gelang dem VfL Pirna-Copitz beim Sechs-Punkte-Spiel in Riesa (2:0). Florian Gloß (23.) und John-Benedikt Henschel (90.+3) erzielten die Tore. „Was für ein geiler Tag, jeder Spieler hat alles aus sich herausgeholt“, sagte VfL-Trainer Enrico Mühle. Ganz anders war die Gemütsfassung bei Karsten Oswald, dem Riesaer Coach: „Wir haben sieben, acht Riesenchancen, machen aber kein Tor. Dann reicht es eben nicht für die Landesliga.“ Es gilt als sicher, dass Oswald die Riesaer verlässt, sollte Stahl in die 7. Liga absteigen.

Während Schlusslicht Germania Mittweida beim FC Lößnitz völlig chancenlos war und mit 0:4 verlor, gelang Wilsdruff zumindest ein Teilerfolg. Jonathan Schneider besorgte das 1:0 für Eintracht Niesky (7.), Sören Becker wenig später den Ausgleich (19.). Nach dem Pokal-Highlight gegen den Chemnitzer FC (0:2) hatten die Gäste allerdings Mühe, sich im Liga-Alltag wieder zu orientieren. „In Anbetracht unserer Besetzung war der Punkt das Maximale der Gefühle. Wollmann und Becker, beide nicht fit, hätten normalerweise gar nicht spielen dürfen. Niesky war uns in allen Belangen überlegen – außer in der Chancenverwertung“, sagte Motor-Coach Paul Rabe. „Wir brauchten sehr viel Glück und hatten mit unserem Kapitän Michael Arnold einen exzellenten Keeper zwischen den Pfosten.“