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Tödliche Messerattacke in Freital: Hainsberger Schüler involviert

Die Polizei hat einige Zehntklässler als Zeugen befragt. Die Klassenkameraden werden psychologisch betreut. Es gibt noch viele offene Fragen.

Von Annett Heyse
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Menschen haben Kerzen und Blumen am Heilsberger Park zum Andenken an den Toten niedergelegt.
Menschen haben Kerzen und Blumen am Heilsberger Park zum Andenken an den Toten niedergelegt. © Karl-Ludwig Oberthür

Im Falle des getöteten Mannes, der am vergangenen Sonnabend im Heilsberger Park gefunden wurde, sind offenbar Schüler einer zehnten Klasse involviert. Wie jetzt bekannt wurde, hat die Polizei mehrere Schüler der Geschwister-Scholl-Oberschule als Zeugen befragt.

Das bestätigte Roman Schulz, Sprecher des Landesamtes für Schule und Bildung. "Es ist kein Vorkommnis an der Schule. Der Vorfall ereignete sich nicht im schulischen Kontext", sagte Schulz.

Dennoch wirke sich das Ereignis erheblich auf das schulische Geschehen aus. Der Leiter der Kriminalpolizei sowie ein Polizeipfarrer seien deshalb vor Ort gewesen. Auch die Schulpsychologie wurde informiert und um Unterstützung gebeten. Schulz: "Die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte sollen so psychologisch aufgefangen werden. Dass derartige Ereignisse psychologisch abgesichert werden sollten, ist für uns selbstverständlich."

Die Schulleiterin wollte sich nicht zu der Situation äußern.

Tatverdächtiger stellte sich selbst

Am Sonnabendmorgen war im Heilsberger Park, unweit der Geschwister-Scholl-Oberschule, ein 22-Jähriger tot aufgefunden worden. Er starb an Stichverletzungen am Bauch, die ihm mit einem Messer zugefügt wurden. Der Vorfall ereignete sich laut Polizei in den späten Abendstunden des 27. Januar. Ein Mann, der seinen Hund ausführte, entdeckte den Toten gegen neun Uhr morgens.

Mitte der Woche stellte sich ein 16-Jähriger der Polizei. Wie die Staatsanwaltschaft Dresden informierte, ist nicht ausgeschlossen, dass der Jugendliche in Notwehr handelte. Der Tatverdächtige ist deshalb auf freiem Fuß, die Ermittlungen wegen des Verdachts auf Totschlags laufen weiter.

Was genau geschah und welche Rolle die Schüler spielten, ist weiterhin nicht bekannt. Dem Vernehmen nach geht der Tatverdächtige nicht an die Hainsberger Schule. Die Staatsanwaltschaft Dresden wolle am Freitag auf Nachfrage keine Auskunft zu den näheren Umständen dazu geben. "Wir können uns derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht zum Sachverhalt äußern", teilte ein Sprecher der Justizbehörde lediglich mit.

Unbekannt bleibt damit auch, wer der tote Mann ist und ob er aus der Stadt stammt. Am Heilsberger Park haben Menschen Grablichter aufgestellt und Blumen abgelegt.