Viele Menschen, Händler bieten ihre Waren an, Musik ist zu hören, es riecht nach Bratwürsten - wann hat man das zuletzt gesehen? Beim Gartenfest in Schellerhau war am Wochenende die Unbeschwertheit zurück.
Ob das gut oder schlecht ist, wird sich möglicherweise erst in einigen Wochen oder Monaten zeigen. Es ist zumindest für den Moment einfach schön. Es hat so etwas Normales, Leichtes. Und es passte gut zum vergangenen Wochenende.
Losgehen, etwas unternehmen, Leute treffen, den Kindern ein Eis kaufen, Musik hören - man ist ja schon dankbar für Kleinigkeiten. Endlich wieder richtig Sonntag.
700 Zuschauer in Wilsdruff
Dankbar sind auch all die Veranstalter. Nichts ist für Vereine, Agenturen, Künstler oder Freizeiteinrichtungen schlimmer, als etwas zu planen, vorzufinanzieren und dann alles absagen zu müssen.
Und so sind sie nun plötzlich alle wieder da. In Altenberg zum Beispiel, wo am Arno-Lippmann-Schacht der Tag des Bergmanns gefeiert wurde. Am Vormittag begann das Fest mit dem Bergaufzug, anschließend wurde die reaktivierte Fördermaschine in Betrieb genommen, es gab Rundgänge, Musik, Bratwürste und am Ende sangen alle noch das Steigerlied.
Vor zwei Jahren noch hätte mancher gesagt: Na ja, ganz nett. Jetzt sind solche Feste plötzlich ein lange vermisstes Highlight.
Das gab es auch in Wilsdruff, wo am Sonnabend Tom Pauls gemeinsam mit der Elbland Philharmonie auf dem Marktplatz auftrat. Pauls ist einer, der schon immer die Theater und Plätze im Lande füllte. Und so wurde es auch in Wilsdruff voll, 700 Zuschauer kamen.
Überhaupt war in Wilsdruff der Veranstaltungskalender am Wochenende gut gefüllt. Denn es fand auch wieder ein Vogelschießen statt.
Kunst in Dorfhain
Da ging es im Mehrgenerationenhaus Regenbogen in Freital schon etwas gemütlicher zu. Hier wurde das 25-jährige Vereinsjubiläum vom vergangenen Jahr endlich nachgefeiert. Es gab Bastelstände für die Kinder, Livemusik für Jung und Alt, die Jugendlichen schenkten alkoholfreie Cocktails aus.
In Dorfhain öffnete Olaf Stoy sein Atelier zum "Kunstgucken". Stoy ist ein äußerst vielseitiger Typ. Vor allem widmet er sich der "weißen Kunst" und erschafft Plastiken oder Medaillen aus Porzellan. Doch der 62-Jährige malt auch und schreibt Bücher.
Genügend Gründe also, den Mann mal persönlich kennenzulernen, was sich etliche Besucher nicht entgehen ließen. Stoy hatte zudem befreundete Künstler eingeladen, die den Gästen ihre Werke zeigten und gleich vor Ort auch zum Stift griffen.
Wen es am Wochenende lieber in die Natur zog, kam auch auf seine Kosten. In Schellerhau veranstaltete der Botanische Garten sein Gartenfest.