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Magdalena Neuner erwartet ein Kind. Erstaunlich ist, dass die Ex-Biathletin die Schwangerschaft geheim halten konnte.

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© dpa

Von Daniel Klein

Magdalena Neuner verkündete die Neuigkeit selbst – auf ihrer Internetseite. Dort hatte sie Anfang Dezember 2011 bereits überraschend den baldigen Rücktritt als Biathletin erklärt. Die Herrin über die eigenen Nachrichten zu bleiben, ist unüblich geworden. Vielfach übernimmt der Boulevard diese Aufgabe, druckt Fotos von Promi-Frauen mit kleinen Wölbungen in Bauchhöhe und fragt dann, ob darunter wohl das kleine Glück wohnt.

Magdalena Neuner sind solche Peinlichkeiten erspart geblieben, selbst wenn die Journalisten von den bunten Titeln seit ihrem Karriereende regelmäßig beim Management nachgefragt hatten. So konnte sie jetzt selbst formulieren, dass es etwas in ihrem Leben gebe, „das für mich und meinen Freund alles verändern wird. Seppi und ich erwarten im Frühling 2014 ein Baby! Wir freuen uns sehr darauf!“

Was man halt so schreibt als werdende Mama. Nichts Spektakuläres, nichts Extravagantes. Das hätte auch nicht gepasst. Trotz all der Erfolge, der Medaillen, Titel, Werbeverträge, führt die erfolgreichste Biathletin aller Zeiten im beschaulichen Wallgau ein Leben, das man mit bodenständig sehr gut zusammenfassen kann.

Und das trifft auch auf ihre Beziehung zu ihrem Freund Josef Holzer zu. Kennengelernt haben sich beide sprichwörtlich im Sandkasten. „Wir waren gemeinsam im Kindergarten. Schon damals ist er mir aufgefallen, ich fand ihn fesch“, erzählte die 26-Jährige kürzlich im Bayerischen Fernsehen. Zusammen fanden sie aber erst über Umwege. Neuner war vorher mit dem damaligen Cheftechniker Björn Weisheit liiert, der Thüringer ist inzwischen zum Sportlichen Leiter der Biathleten aufgestiegen. Mit ihrem „Seppi“ gefunkt hat es im Herbst 2009.

Holzer arbeitet als Zimmermann im nahen Garmisch-Partenkirchen, im Frühjahr 2012 zog er zu seiner Freundin. Beide wohnen im Haus ihrer 80-jährigen Oma. Ob sie nun selbst ein Eigenheim bauen wollen, steht noch nicht fest. „Es gibt in Wallgau kein freies Grundstück. Oder es ist unbezahlbar“, hatte sie erst vor zwei Wochen erklärt. „Ich bin nicht so reich, wie alle denken. Ich war Biathletin und nicht Fußball-Profi. Die Millionensummen, von denen geschrieben wurde, stimmen leider nicht. Aber ich will mich nicht beschweren.“ Dazu gibt es auch keinen Grund. 14 Werbeverträge sind für eine Skijägerin im Ruhestand mehr als beachtlich. Zudem ist ihr Vater Paul Bankangestellter, das Geld dürfte also seriös angelegt sein.

Die Beziehung zu ihrem Freund sei nach ihrem Karriereende leichter geworden, weil man sich nun öfter sehe, erklärte sie. Besonders in der Zeit, als die ersten Gedanken an einen Rücktritt reiften, sei er ein „wichtiger Partner gewesen. Wir haben damals ganz viel und ganz lange geredet. Er war für mich da. Vertrauen ist für uns beide das Wichtigste.“

Neuner, die zuletzt Mützen für die Olympia-Kollektion der deutschen Sportler entworfen hatte, ist als schwangere Ex-Biathletin in prominenter Gesellschaft. Uschi Disl, Martina Beck (früher Glagow) und Simone Hauswald (Denkinger) gründeten ebenfalls Familien, nachdem sie Gewehr und Skier in die Ecke gestellt hatten, Kathrin Lang (Hitzer) will nach einer Babypause zu den Winterspielen.

Die nächste private Neuigkeit, die Neuner auf ihrer Homepage verkünden könnte, wäre ihre Hochzeit. „Noch ist dafür nicht der richtige Zeitpunkt“, sagte sie im Frühjahr. Vielleicht hat sie ihre Meinung inzwischen ja geändert. Oder besser er. Denn in einem Punkt legt sie sich fest: „Der Antrag muss von meinem Freund kommen. Da bin ich altmodisch.“