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Für mehr Tempo im Netz

Die Enso verlegt 7,5 Kilometer Glasfaserkabel. Die Arbeiten sind fast fertig. Trotzdem müssen die Radeburger noch auf  höhere Geschwindigkeiten warten.

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© Sven Görner

Von Sven Görner

Radeburg. Die Postmeilensäule vor dem Rathaus erinnert an die Zeit, als noch stundenlange beschwerliche Fahrten über staubige und holprige Wege notwendig waren, um mit Menschen in gar nicht so weit entfernten Orten in Kontakt zu treten. Das Internet überbrückt heute in Sekundenbruchteilen Entfernungen um den halben Globus. Immer größere Datenmengen sind dabei immer schneller unterwegs. Vorausgesetzt, der eigene Computer ist nicht von der Datenautobahn abgeschnitten. So wie derzeit noch in Radeburg.

Wer dort über das Festnetz ins Internet will, hat schlechte Karten. Denn in vielen Bereichen beträgt die Geschwindigkeit im Download gerade mal 2 Mbit/s. E-Mail ohne Anhänge mit großer Datenmenge lassen sich damit schicken. Alles andere wird schon problematisch. Doch das soll sich nun bald ändern. Denn seit Ende April verlegt die Enso im Kerngebiet neue Leitungen. Neben 5,5 Kilometer Strom- und 1,3 Kilometer Gasleitungen gehören dazu vor allem auch 7,5 Kilometer Lichtwellenleiterkabel, also Glasfaserkabel. Diese ersetzen teilweise die bisherigen Kupfer-Fernmeldekabel und machen so schnelles Internet überhaupt erst möglich. Dabei können künftig Datenmengen bis zu 100 Mbit erreicht werden. Das Verfahren nennt sich VDSL-Vectoring und dient vor allem der Störungsunterdrückung. Zu dem Bauvorhaben gehören außerdem 19 sogenannte Fernmeldeverteiler. Multifunktionsgehäuse, mit denen 21 Kabelverzweiger der Telekom erreicht werden. In diesen Gehäusen ist die aktive Technik der Enso installiert und sorgt für die Datenübertragung zu den einzelnen Teilnehmeranschlüssen.

Der Breitband-Ausbau macht nicht nur schnelles Surfen für die Radeburger möglich. Die Lichtwellenleiter sorgen ebenfalls dafür, dass IP-Telefonie und moderne Internetdienste genutzt werden können. Insgesamt will das Unternehmen rund 1,35 Millionen Euro investieren.

Wie Bauleiter Frank Rudolph am Mittwoch sagte, sind inzwischen drei der fünf Bauabschnitte beendet. Die beiden anderen sollen bis Monatsende fertig sein. Auf der Lindenallee werden gerade die Gräben geschlossen. Auf der August-Bebel-Straße müssen dagegen noch ein paar Meter für den Hausanschluss bis zum Ideenwerk Kroemke verlegt werden.

Die Firma übernimmt für die Enso die Vor-Ort-Beratung zum neuen Angebot und den damit verbundenen Verträgen. Obwohl das schnelle Internet erst ab 6. Oktober zur Verfügung stehen soll, haben die ersten Radeburger bereits einen Vertrag dafür abgeschlossen.

Den Einsteigertarif gibt es bei der Enso für 29,95 Euro im Monat. Dafür bekommt der Kunde eine Internetflatrate mit einer maximalen Downloadgeschwindigkeit von 25 Mbit/s. Wer dazu noch eine Telefonflatrate ins deutsche Festnetz will, zahlt fünf Euro mehr. Das teuerste Angebot, der Enso.net.duo100, ist übrigens für 49,95 Euro zu haben. Dieser Tarif enthält sowohl die genannte Telefonflatrate als auch eine Internetflatrate mit 100 Mbit/s.

Während die rund 5 000 Radeburger im Stadtgebiet also bald mit Hochgeschwindigkeit auf der Datenautobahn unterwegs sind, müssen die Radeburger in den Ortsteilen noch eine Weile mit Internet auf Postkutschenniveau vorlieb nehmen. Fördermittel für den dortigen Ausbau hat die Stadt bereits zugesagt bekommen. Derzeit läuft die Ausschreibung. Drei Interessenten gibt es bereits. Einer davon ist die Enso.