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Raus aus den alten Töpfen

Langsam können die Pflanzen ins Freie. Einige brauchen einen Rückschnitt, andere einen Topf, sagt unser SZ-Gartenexperte Wolfgang Friebel.

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Gartenexperte Wolfgang Friebel war Gartenmeister in Pillnitz.
Gartenexperte Wolfgang Friebel war Gartenmeister in Pillnitz. © SZ

Überall kann man jetzt die ersten Blüten bewundern, und nun ist es auch an der Zeit, die Kübelpflanzen zu befreien. Einige besonders robuste Arten wie Oleander, Lorbeer oder Kamelie dürfen schon an einen geschützten Ort im Freien gebracht werden. Bei Kamelien sollte man allerdings beachten, dass Knospen und neue Triebe empfindlich auf Frost oder Niederschlag reagieren. Im Zweifelsfall sollte die Pflanze noch einmal ins Haus zurückgebracht oder mit Vlies geschützt werden.

Bei vielen Pflanzen ist ein kräftiger Rückschnitt notwendig. Hier denke ich vor allem an Pelargonien, Fuchsien, Bleiwurz und Schönmalven. Teilweise sind diese Pflanzen noch blattlos oder sie haben dünne Wintertriebe ohne Wert. Ein Ausputzen aller beschädigten und angefaulten Teile ist wichtig, und beim Rückschnitt kann man auch schon erkennen, ob in den Trieben noch Leben steckt oder nicht. Auch mögliche Schädlinge werden dabei erkennbar.

Die meisten Pflanzen treiben bei Licht und etwas Wärme recht schnell aus, ein bisschen Geduld braucht man manchmal beim Wandelröschen. Schmucklilien haben oft stark vergilbte Blätter durch den Lichtmangel. Nach dem gründlichen Ausputzen werden diese Blätter jedoch schnell wieder grün.

Vorsichtig sollte man beim Gießen sein. Pflanzen ohne Laub brauchen natürlich nur wenig Wasser, um die Lebensvorgänge in Gang zu bringen, und erst mit der Blattbildung steigt auch der Wasserbedarf. Wenn der Frühling dann noch etwas weiter ins Land gezogen ist, sollten die Kübelpflanzen bei Bedarf einen neuen Topf und frische Erde bekommen. Ist das Umtopfen notwendig, wählt man einen Topf, der etwa drei bis fünf Zentimeter größer ist. Egal welches Material gewählt wird, es müssen Abzugslöcher im Topfboden sein. Da die meisten Pflanzen nicht so tiefe Wurzeln ausbilden, muss der Topf auch nicht extrem hoch sein.

Zum Umtopfen verwendet man ein gutes Kübelpflanzensubstrat. Der Wurzelballen wird grob gelockert, damit die Wurzeln nach dem Umtopfen willig in das neue Substrat wachsen können. Bei größeren Pflanzen kann man in den Topfboden eine Drainageschicht geben, um Staunässe zu vermeiden. Mit der Düngung sollte man erst beginnen, wenn das Wachstum eingesetzt hat. Das endgültige Ausräumen ins Freie darf erst erfolgen, wenn die Frostgefahr vorüber ist. Wichtig ist dabei ein allmähliches Gewöhnen der Pflanzen an die Sonne.