Löbau
Merken

Steinerne Erinnerung an Minen-Unglück

Was im Mai 1945 bei Lawalde passierte, ist nur wenig bekannt. Jetzt gibt es ein Andenken an die Opfer.

 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Die Steinmetze Christian, Helmut und Axel Müller (von links) stellten die Gedenktafel auf dem Lawalder Friedhof auf.
Die Steinmetze Christian, Helmut und Axel Müller (von links) stellten die Gedenktafel auf dem Lawalder Friedhof auf. © Matthias Weber/photoweber.de

An ein schlimmes Unglück in Lawalde, das sich nun zum 75. Mal jährt, erinnert jetzt eine Gedenkplatte auf dem Friedhof des Ortes. Die Namen von sieben Kindern und vier Erwachsenen, die im Mai 1945 starben, sind hier verewigt. Jetzt ist die Platte aufgestellt worden. 

Was war damals kurz nach Kriegsende passiert? Deutsche vergruben an der Straße von Löbau nach Lawalde (S151) auf der Höhe der „Buschbrücke“ Minen, um die russischen Truppen abzuhalten. Als sie herannahten, ging ein mutiger Lawalder Bürger ihnen mit der weißen Fahne entgegen und verriet die Minen. Sie wurden ausgegraben und an seinem Gebäude in einer Mauernische abgelegt. 

Am 29. Mai 1945 machten Flüchtlinge aus Althof, Kreis Wohlau in Schlesien, Station in Lawalde. Sie kamen aus Richtung Dürrhennersdorf und wollten nach Löbau zum Bahnhof laufen, um wieder zurück nach Schlesien zu gelangen. Um die Mittagszeit lagerte der Treck in Lawalde. Was dann geschah, weiß keiner genau. Jedenfalls gab es eine ungeheure Explosion. Die abgelegten Minen waren in die Luft gegangen. Sieben Kinder und vier Erwachsene starben und wurden am 30. Mai auf dem Friedhof Lawalde beerdigt. 

Den Anstoß für eine Gedenkplatte gab die Enkelin einer Überlebenden des Minenunglücks. Die junge Frau aus Frankfurt/Main meldete sich bei Pfarrerin Karin Baudach in Lawalde. Bisher gab es ein Holzkreuz auf dem Grab der Minenopfer. "Die Kriegsgräberstätte ist inzwischen neu hergerichtet. Unser Friedhofsmitarbeiter Mike Heinrich und andere haben viel Mühe investiert", erzählt Pfarrerin Baudach. 
Die Überlebende wünschte sich nun zur Erinnerung auch eine Platte mit den Namen der Opfer. (SZ)

Mehr Nachrichten aus Löbau und Umland lesen Sie hier