Von Sylvia Gebauer
Das Erlebnis Kochen nach draußen holen – ein Trend, der sich immer weiter verbreitet. Auf der dreitägigen Großharthauer Lifestyle-Messe LebensArt können die Besucher ihn erleben. Viele solcher Neuerungen für Haus und Garten gibt es an diesem Wochenende zu entdecken. Die SZ war bereits am ersten Ausstellungstag den Trends auf der Spur.
Fotos von der LebensArt in Großharthau
Grillen steht hoch im Kurs. Die Modelle werden immer ausgefeilter. Auf Holzfässern wird ein Grill aufgesetzt. An der Seite eine Halterung für die Bierflasche. Im Großharthauer Schlosspark stehen bis Sonntag solche Exemplare. Doch vielen reicht klassisches Grillen mit Holzkohle nicht mehr aus. Sie wollen kochen. Was in der Küche funktioniert, muss auch draußen möglich sein. „Bisher gab es nicht die Geräte, doch das hat sich geändert“, sagt Robert Mazalla von der Kochschule learn2cook von Multimöbel aus Bautzen. Das Unternehmen, das auch in Bischofswerda eine Filiale hat, präsentiert auf der LebensArt erstmals eine Outdoor-Küche.
Das Wohnzimmer im Garten
Im Garten haben sich viele bereits ein zweites Wohnzimmer für den Sommer eingerichtet. Jetzt zieht die Küche nach. Auf der Großharthauer Messe heißt es am Freitag: Hirschrücken mit Kartoffel-Gemüse-Gratin – zubereitet im Freien. In einer Küche, die nahezu alles zu bieten hat – Cerankochfeld, Backofen, Spülmaschine. Aufgeteilt in Modulen. Mit genügend Stauraum für Pfannen, Teller und Töpfe. „Die einzelnen Module können miteinander kombiniert werden“, sagt Robert Mazalla. Mobil ist solch eine Outdoor-Küche. Jedes Modul hat Rollen. Der Koch überlegt selbst, sich solch eine Küche anzuschaffen. „In der Sonne zu kochen, ist schon etwas anderes“, sagt Robert Mazalla. Mindestens 1 000 Euro kostet der Kochspaß im Freien. Nach oben hin gibt es keine Grenze.
Immer mehr Besucher strömen bereits am Vormittag in den Großharthauer Schlosspak. Die Lifestyle-Messe hat sich in der Region herumgesprochen – und hier etabliert. 194 Aussteller sind bei der achten Auflage dabei. So viele wie noch nie. „Wir bespielen inzwischen den gesamten Schlosspark und haben Ausstellungsflächen erweitert“, sagt Christian Schlender vom Veranstalter Agenturhaus aus Lübeck. Nur Anbieter hochwertiger Dinge bekommen einen Stand, sagt der Projektleiter.
Designerstühle aus Schrott
Schauen, kaufen, genießen. Praktisches, auch Extravagantes für Haus und Garten entdecken. Die einen suchen eine neue Gartenschere, andere neue Wohnideen. In dieser Richtung hat der Seeligstädter Björn Asmus etwas zu bieten. Mit seiner Firma Erlandson Works folgt er dem sogenannten Upcycling-Trend. Dahinter verbirgt sich die Wiederverwendung von Materialien. Aus alt mach neu. Bei Björn Asmus sind es Blech- und Metallfässer. „Schöne Exemplare“, wie er betont. Aus ihnen kreiert er Designerstühle. Je nach Kundenwunsch mit unterschiedlichen Bezügen. „Wer es will auch mit Leder, passend zum Oldtimer“, sagt Björn Asmus. Was heute ein Bürostuhl aus seiner Seeligstädter Firma ist, war früher beispielsweise ein brasilianisches Saftfass. Dieser Stuhl ist auf der LebensArt zu sehen. Wer möchte, darf das Möbelstück ausprobieren. An ein Metallfass denkt man dabei nicht.
Rosen gibt’s an vielen Ständen
Blumen in zahlreichen Farben und Formen – auch das bietet die Messe. „Wir brauchen einen Rosenstrauch für den Garten“, sagt eine Besucherin. Rosen sind in Großharthau an vielen Ständen zu haben. Darunter beim Glashaus Till aus dem Ottendorfer Ortsteil Medingen. Hier ist sogar Heidi Klum im Sortiment. Nicht das Model, sondern als Rosenstrauch. Die Leutersdorfer Baumschulen aus Goldbach setzen dagegen auf eigene Rosensorten und auf englische Züchtungen – wie Heathcliff. Karmesinrot und intensiv duftend.
Auch Kräuter gibt‘s auf der Großharthauer LebensArt. Verschiedene Minzsorten zum Beispiel. Die Schweizer schmeckt ähnlich der klassischen Pfefferminze, nur intensiver. Zum Kochen verwendbar. Vielleicht ja bald in der Outdoor-Küche im heimischen Garten.