Entwurzelte Bäume, die Straßen blockieren oder Gebäude versperren - nach einem Sturm keine Seltenheit. Oftmals steht das Holz aufgrund seines Eigengewichts unter enormer Spannung und stellt Rettungskräfte vor besondere Herausforderungen. Um für diesen Ernstfall gewappnet zu sein, übten Kameraden freiwilliger Feuerwehren am Sonnabend in Hagenwerder nach mehrjähriger Pause erstmalig wieder an einem sogenannten Baumbiegesimulator. "Hier können alle Spannungen, Zug und Druck im Stamm simuliert werden", erklärt der erste Stellvertreter des Kreisbrandmeisters, Peter Seeliger. Er war als Hilfsausbilder bei der Schulung anwesend. "Die Kameraden lernen in der Ausbildung, worauf sie unter diesen Umständen achten müssen und erlernen besondere Schnitttechniken."
Damit die Schulung den neuen Vorgaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) entspricht, hat der Landkreis Görlitz den Simulator beschafft. Er ist auf einem Anhänger montiert und wird künftig bei der Feuerwehrausbildung eingesetzt. Bereits im Mai wird es einen weiteren Motorsägenlehrgang in Zittau geben. Insgesamt plant der Landkreis bis zu vier bis fünf Lehrgänge für jeweils zwölf Teilnehmer pro Jahr, um peu à peu dazu beizutragen, dass die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Schulung für alle Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren ermöglicht werden kann. An der in Hagenwerder nahmen zwölf Kameraden teil, die Christian Hanzig von der Berufsfeuerwehr Görlitz anleitete.
Die Ausbildung übernimmt der Landkreis, damit die Feuerwehrleute die Motorkettensäge bei Sturmschäden oder sonstigen Hilfeleistungen sowie Bränden einsetzen dürfen. Neben den Übungen am Baumsimulator standen auch das Fällen und Entästen von Bäumen auf dem Programm. (SZ)
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