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Gestatten: Fritz und Trudy

Das Namensrätsel um die Neustädter Schwäne ist gelöst. Jetzt fehlt nur noch eines.

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© Dirk Zschiedrich

Von Katarina Gust

Neustadt. Die Jury hatte die Qual der Wahl. Aus insgesamt 104 Vorschlägen musste sie die passenden beiden Namen für das Schwanenpaar im Arthur-Richter-Park in Neustadt aussuchen. Jetzt hat sie sich entschieden. Zwei klassische deutsche Namen haben die Experten für die Tiere ausgesucht: Fritz und Trudy.

„Die Auswahl, die wir hatten war enorm“, erzählt Bürgermeister Peter Mühle (NfN), der selbst zur Jury gehörte. Es sei schwer gewesen, aus den vielen Vorschlägen auszuwählen. Langsam hätte sich die Jury an das Thema herangetastet. Einige Namensideen seien sofort beiseite geschoben worden. Andere schafften es in die engere Auswahl. Darunter Max und Mia oder Paul und Paula. Diese Namen landeten gleich mehrfach auf Mühles Schreibtisch. Der Grund dafür ist klar. Max und Mia klingen nicht nur gut bei Schwänen, sondern auch bei Kindern. Die beiden Namen führen seit Jahren die Hitlisten bei den Mädchen- und Jungennamen mit an. Bei Paul und Paula ist es ähnlich. Hier kommt noch der gleichnamige DDR-Kultfilm hinzu, in dem es ebenfalls um ein Pärchen geht.

Obwohl Paul und Paula oder Max und Mia gut klingen, für die Neustädter Schwäne seien sie jedoch nicht ideal. „Die Namen sollten nicht mit dem gleichen Buchstaben anfangen“, schildert der Ratschef. Für die Tiere sei es sonst schwer, zwischen ihnen zu unterscheiden. Und schließlich sollen die Schwäne auf ihre neuen Namen konditioniert werden. Die Mitarbeiterinnen des städtischen Bauhofes, die die Tiere regelmäßig füttern, werden künftig nach Fritz und Trudy rufen. Irgendwann sollen sie darauf hören.

Die Vorschläge für die Schwanennamen stammen von Kindern. Die sechs Kindertagesstätten und drei Grundschulen in Neustadt waren aufgerufen, sich an der Suche zu beteiligen. Der Aufruf wirkte. Die Kinder gestalteten Plakate, malten, klebten oder bastelten weiße Schwäne auf Papier und verzierten die Bögen mit den Namen, die ihnen am besten gefallen würden. Die Gewinner kommen von der einzig kommunalen Kita, den „Hohwaldbienen“ in Berthelsdorf. Von welchem Kind genau, das muss noch geklärt werden. Denn die Kita hatte sozusagen einen Sammelvorschlag eingereicht mit mehreren Namen auf einem Papier. Und nicht nur die Schwäne haben von diesem Repertoire profitiert. Für die beiden Graugänse, die ebenfalls im Stadtpark leben, wurden gleich zwei Namen mit ausgesucht. Auf Franz und Anne fiel die Wahl.

Jetzt fehlt nur noch eines – die Taufe. Voraussichtlich Ende August soll sie am großen Teich stattfinden. Dazu werden die Kitas und Grundschulen mit eingeladen. Das Kind, das die Namen eingereicht hat, soll einen kleinen Preis bekommen. Was die Stadt genau plant, will Bürgermeister Mühle noch nicht verraten. Es soll eine Überraschung sein. Die hübsch gestalteten Plakate wurden übrigens aufgehoben. Sie hängen in den Schaufenstern der Stadtbibliothek an der Goethestraße aus. Dort können sich die Neustädter die Namensvorschläge noch einmal ansehen.

Die zwei Schwäne leben seit Mitte Mai im Neustädter Stadtpark. Am Pfingstwochenende wurden die Tiere am Teich freigelassen. Gesponsert hatte die Vögel Gotthard Mutscher, ein Geflügelzüchter aus Langburkersdorf. Er hat sie von einem Züchter abgekauft und der Kommune geschenkt. Die Stadt hatte den Teich zuvor saniert. Kurz nach der Einweihung der neu gestalteten Anlage zogen die tierischen Bewohner ein. Auch zwei Graugänse gehören inzwischen zu den Teichbewohnern. Sie stammen vom gleichen Züchter.