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Bannewitzer mögen's gern ruhiger

Die Gemeinde hat begrenzte Möglichkeiten, den Verkehrslärm zu reduzieren. Was sie daraus macht, wird jetzt entschieden.

Von Roland Kaiser
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Asphalt schluckt Rollgeräusche nicht: Mitglieder der Bürgerinitiative Horkenstraße veranschaulichen mit übergestülpten Ohrenschützern, dass es vor ihren Wohnhäusern mitunter recht laut zugeht.
Asphalt schluckt Rollgeräusche nicht: Mitglieder der Bürgerinitiative Horkenstraße veranschaulichen mit übergestülpten Ohrenschützern, dass es vor ihren Wohnhäusern mitunter recht laut zugeht. © Daniel Schäfer

Lärm kann sich negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken. Das hat die Wissenschaft schon vor längerer Zeit nachgewiesen. Auch in der Gemeinde Bannewitz gibt es Gegenden, in denen es nach dem Willen der Einwohner in Zukunft deutlich ruhiger zugehen darf. So zum Beispiel entlang der Horkenstraße im Ortsteil Bannewitz. Dort hatten in der Vergangenheit immer wieder Bewohner über zu viel Verkehrskrach auf der viel befahrenen Kreisstraße geklagt.

Im Zuge der Fortschreibung ihres Lärmaktionsplanes will die Kommune nun solche Lärminseln möglichst ein Stück leiser machen. Deshalb rief die Verwaltung noch im vergangenen Jahr dazu auf, sich an einer Lärmumfrage zu beteiligen.

Laut Bürgermeister Heiko Wersig (parteilos) nutzten 146 Bürger diese Gelegenheit. Das Rathaus will darin ein starkes Signal sehen.

Kommune muss Schlüsse aus Untersuchung ziehen

Am Dienstagabend trifft sich der Gemeinderat in der Bannewitzer Mensa zu seiner nächsten Sitzung. Während der Zusammenkunft soll das Gremium über die Ergebnisse der jüngsten Untersuchung informiert werden. Die entsprechenden Schlüsse daraus hat wiederum die Gemeinde zu ziehen.

So könnten beispielsweise weitere Tempolimits - in erster Linie auf den Asphaltpisten, die in der Verantwortung des Bannewitzer Rathauses stehen - umgesetzt werden.

Ausführungen des Bundesumweltamtes zufolge wurden bereits in vielen Lärmaktionsplänen eine Geschwindigkeitsreduzierung auf Hauptverkehrsstraßen als eine Maßnahme zur Lärmminderung – vor allem zum Schutz der Nachtruhe – vorgeschlagen.

Demnach dienen Tempo-30-Zonen als probates Mittel, um nicht nur einen solchen Effekt zu erzielen. Gleichzeitig würden diese die Verkehrssicherheit erhöhen sowie die Feinstaubbelastung reduzieren.

Zum Hintergrund: Im Jahr 2018 wurde für die Gemeinde Bannewitz ein Lärmaktionsplan erarbeitet und durch die Gemeindevertreter beschlossen. Nach nunmehr fünf Jahren soll eine Bilanz zum Erfolg gezogen und das Handlungskonzept fortgeschrieben werden. Heiko Wersig: "Hierzu ist die Gemeinde gesetzlich verpflichtet."

Daneben befasst sich der Gemeinderat in puncto Kinderbetreuung mit der Kapazitätsplanung für die Jahre 2024 bis 2027 und einer Änderung des Bebauungsplanes für das neue Gewerbegebiet an der Horkenstraße.

Die Sitzung am Dienstag, 27. Februar, startet 19 Uhr in der Mensa der Bannewitzer Grund- und Oberschule.