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Helios-Klinik erweitert in Leisnig Angebot in der Intensivmedizin

Wer durch eine Erkrankung nicht mehr richtig atmen kann, für den bietet die Medizintechnik Möglichkeiten der Unterstützung und Entlastung. Damit das zuhause reibungslos funktioniert, sind zuerst Mediziner in einer Klinik gefragt.

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So sieht eine Beatmungsmaske aus. Ehe Patienten diese zuhause nutzen können, müssen sie in der Klinik eingestellt werden. Das ist ab sofort auch in Leisnig möglich.
So sieht eine Beatmungsmaske aus. Ehe Patienten diese zuhause nutzen können, müssen sie in der Klinik eingestellt werden. Das ist ab sofort auch in Leisnig möglich. © Murat Aslan/Helios Kliniken GmbH

Leisnig. Das Helios-Krankenhaus in Leisnig bietet seit April ein neues zusätzliches Angebot an und schließt damit eine Versorgungslücke in der Region.

Dabei liegt der Fokus auf der Kontrolle und Neueinstellung einer häuslichen nichtinvasiven Beatmung auf der Intensivstation der Klinik. Betroffene können über ihren Hausarzt und über einen pneumologischen Facharzt ohne lange Wartezeiten Termine zur Ersteinstellung oder Kontrolle ihrer Heimbeatmung in Anspruch nehmen.

Maske entlastet meist nachts, aber auch tagsüber

Verschiedene Erkrankungen wie zum Beispiel die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung, Adipositas, das Hypoventilationssyndrom oder neurologische Erkrankungen schränken die muskuläre Atemmechanik von Patienten ein und können dadurch die Atemleistung beeinträchtigen.

Eine nicht-invasive mechanische Atemunterstützung zu Hause ist dann in bestimmten Konstellationen ratsam, um die Atmung der Patienten zu entlasten und einen optimalen Gasaustausch zu gewährleisten. Diese sogenannte Heimbeatmung passiert über eine Atemmaske – meist im Schlaf, aber bei Bedarf auch tagsüber.

Die Ersteinstellung und Kontrollen der Heimbeatmungsgeräte müssen stationär auf einer Intensivstation am Monitor und unter Kontrolle der Blutgase erfolgen. Aber wie läuft das alles ab? Die Aufnahme der Heimbeatmungspatienten erfolgt montags oder donnerstags. Danach bleiben diese je nach Befund zwei bis drei Nächte auf der Intensivstation.

Während ihres Aufenthalts werden unter Überwachung unterschiedliche Messungen und Untersuchungen durchgeführt. Auf Basis der gewonnenen Parameter erfolgt anschließend die optimale Einstellung der Beatmungshilfe, bevor die Patienten wieder in ihr häusliches Umfeld entlassen werden.

Bisher lange Wartezeiten auf einen Klinik-Termin

„Es ist wichtig, dass wir in der Region diese Leistung anbieten können“, sagt Dr. med. Kay Lange, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Inneren Medizin an der Helios Klinik-Leisnig. „Die Wartezeiten für Heimbeatmungspatienten waren aufgrund der hiesigen Versorgungslücke bisher lang, aber eine optimale Einstellung der Geräte ist für die Gesundheit der Betroffenen essenziell“, erklärt der Mediziner.

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Weshalb, veranschaulicht Dr. med. Jan-Jakob Meyer, Chefarzt der Anästhesiologie und Intensivmedizin der Helios-Klinik Leisnig, folgendermaßen: „Die Atemmechanik der Patienten ist gestört, weil die Atemmuskulatur sich aufgrund anderer Erkrankungen schneller erschöpft als bei einem Gesunden. Das Heimbeatmungsgerät unterstützt daher die Atmung und hält einen optimalen Gasaustausch aufrecht.“

Die Einweisung in die Klinik erfolgt dabei hausärztlich oder über einen pneumologischen Facharzt. Nach der Ersteinstellung werden die Heimbeatmungsgeräte nach zwei und sechs Monaten planmäßig kontrolliert.

Informationen zur Aufnahme für die Ersteinstellung oder Kontrolle von Heimbeatmungsgeräten erhalten Betroffene zwischen 8 und 15 Uhr im Schlaflabor, Tel. 034321 82207 oder im Sekretariat für Innere Medizin unter Tel. 034321 82301.

In dringenden Fällen können Heimbeatmungspatienten direkt Kontakt zur Intensivmedizin aufnehmen. Möglich ist das unter Tel. 034321 8453.