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Syrer stellen zweithöchsten Anteil unter ausländischen Ärzten in Sachsen

Der Landesärztekammerpräsident freut sich über mehr ausländische Ärzte in Sachsen. Weniger gut sehen die Zahlen auf dem Land und bei Frauen in Chefpositionen aus.

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Ein Arzt trägt ein Stethoskop um den Hals. Die Zahl der Ärzte in Sachsen wächst, auch dank Migration.
Ein Arzt trägt ein Stethoskop um den Hals. Die Zahl der Ärzte in Sachsen wächst, auch dank Migration. ©  Symbolbild: dpa

Dresden. Die Zahl der in Sachsen tätigen Ärzte aus dem Ausland ist im vorigen Jahr auf 3.084 gestiegen. Das sind gut 14,6 Prozent aller berufstätigen Ärzte im Freistaat. Das teilte die Landesärztekammer in Dresden mit.

Die Zahl der syrischen Ärzte habe sich in den letzten neun Jahren mehr als versechsfacht und bilde mit 356 Medizinern die inzwischen zweitgrößte Gruppe nach den Ärzten aus Tschechien (422). Auf Platz drei liegen Mediziner aus Polen (271), dann folgen Slowaken (245), Russen (178), Rumänen (168), Ukrainer (160) und Bulgaren (91).

Landesärztekammerpräsident Erik Bodendieck wertete diese Entwicklung positiv, denn viele Gesundheitseinrichtungen in Sachsen seien auf die Unterstützung ausländischer Ärzte angewiesen. Seinen Angaben zufolge lebten in Sachsen zwar fast 27.000 Mediziner, davon waren jedoch nur gut 19.000 aktiv. Dennoch sei damit ein Anstieg von fast 460 Ärzten verbunden. Der Zuwachs sei vor allem im stationären Bereich erfolgt. Dort arbeiteten gut 11.000 Ärzte. In Praxen sind 7.300 Mediziner aktiv, in Behörden fast 350.

Bodendieck sagte, die Zahlen bei den angestellten Ärzten spiegelten den Trend zu mehr Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das sei verständlich. Er sorge sich aber um die Nachbesetzung frei werdender Praxen im ländlichen Raum. Die Zahl der niedergelassenen Ärzte sei in den vergangenen zehn Jahren um fast 600 auf 5.000 zurückgegangen.

Wie in anderen Branchen auch sind Frauen unter den Führungskräften in der Medizin deutlich unterrepräsentiert. Ihr Anteil lag nach Kammerangaben Ende 2022 insgesamt bei rund 54 Prozent; bei Führungspositionen in Krankenhäusern kamen sie lediglich auf 6,4 Prozent. (SZ/uwo/dpa)