Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Merken

Gewerbegebiete im Oberland wachsen

Ebersbach-Neugersdorf wirbt gezielt um Unternehmen für die freien Flächen. Das hat schon Früchte getragen.

Teilen
Folgen
NEU!
© Rafael Sampedro

Von Romy Kühr

Ebersbach-Neugersdorf. Noch ist die über 17000 Quadratmeter große Fläche eine leere Wiese. Schon bald aber soll im Ebersbacher Gewerbegebiet Rumburger Straße eine neue Produktionshalle für mehrere Millionen Euro gebaut werden. Vor Kurzem erst hat der Stadtrat zugestimmt, eine große Fläche im Gewerbegebiet an einen Investor zu verkaufen. Über 111 000 Euro nimmt die Stadt allein mit dem Verkauf ein.

Um Investoren wie diesen zu locken, hat Ebersbach-Neugersdorf gezielt freie Flächen in den Gewerbegebieten ausgeschrieben, Unternehmen konnten sich mit ihren Konzepten bewerben. Sechs Euro pro Quadratmeter mussten Interessenten mindestens bieten. Diesen Mindestpreis für die Gewerbegrundstücke hat der Stadtrat festgelegt. Die Aktion hatte Erfolg: Außer dem Groß-Investor hat auch ein zweiter Unternehmer schon angebissen, der eine kleinere Fläche von reichlich 4 000 Quadratmetern kaufen möchte.

Neben dem Mindestgebot achtet die Stadt bei Bewerbungen von Unternehmen aber auch auf andere Faktoren. Die Pläne der Interessenten werden nach einem ausgeklügelten System bewertet. Dabei spielt zum Beispiel eine Rolle, ob der Investor Arbeitsplätze schafft oder erhält, was produziert wird, welche Investitionen vorgesehen sind und in welchem Zeitraum. Außerdem muss ein bestimmter Anteil an produzierendem Gewerbe vorhanden sein. Das alles wird nach einem Punktesystem bewertet. Die besten Chancen auf den Zuschlag hat der Bewerber mit der höchsten Punktzahl.

Die Stadt sah es als notwendig an, ein festes Bewertungsmuster und Preise festzulegen. Denn es gebe immer wieder Nachfragen nach Gewerbegrundstücken in der Stadt, erklärte Bürgermeisterin Verena Hergenröder (parteilos). Im Gewerbegebiet Rumburger Straße stehen insgesamt über 15 Hektar zur Verfügung, davon sind derzeit noch 7,7 Hektar frei.

Deutlich weniger Platz gibt es im Gewerbegebiet Kamerun in Neugersdorf. Für eines der wenigen freien Stücke mit einer Größe von rund 30000 Quadratmetern an der Eibauer Straße gibt es hier sogar zwei Interessenten, die sich die Fläche nun teilen wollen. Nun muss geklärt werden, wer welches Stück bekommt und wie die Zufahrten geregelt werden. Um die Stadt als Wirtschaftsstandort besser zu vermarkten und voranzubringen, hatte Ebersbach-Neugersdorf vor zwei Jahren erstmals eine Fachfrau für Wirtschaftsförderung eingestellt. Zuvor hatte es einen solchen Posten in der Oberlandstadt nicht gegeben. Ihre Aufgabe war es unter anderem, die Gewerbeflächen zu vermarkten, Firmen für eine Ansiedlung zu locken. Große, auffällige Werbetafeln an der Rumburger Straße gehören zu den Neuerungen, die sie eingeführt hat. Die Kollegin musste inzwischen die Arbeit aber aus gesundheitlichen Gründen wieder aufgeben. Ob es eine Nachfolge geben wird, konnte Bürgermeisterin Verena Hergenröder auf Nachfrage der SZ noch nicht beantworten.

In Ebersbach-Neugersdorf gibt es drei ausgewiesene Gewerbegebiete: an der Rumburger Straße in Ebersbach sowie in Neugersdorf die Gebiete „Kamerun“ an der Zittauer Straße und an der Nordstraße. In den Neugersdorfer Gewerbegebieten sind bislang überwiegend produzierende Betriebe ansässig sowie Dienstleister. Im Gebiet der Rumburger Straße in Ebersbach überwiegt bisher der Handel. Das soll sich mit den geplanten Neuansiedlungen ändern.

Das Areal am Ebersbacher Spree-Eck ist als Mischgebiet ausgewiesen. Hier entscheidet der Stadtrat von Ebersbach-Neugersdorf individuell, wenn es konkrete Anfragen gibt. Das Bauvorhaben eines Supermarktes hatte er hier schon einmal abgelehnt. Bisher gibt es auf dem Gelände noch gar keine Ansiedlung. Das Gebiet dient als Grünfläche.