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Gift im Mädchenbadeanzug

Hamburg. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat bei einer Stichprobe gefährliche Chemikalien in Bademoden bekannter Markenhersteller gefunden. Ein unabhängiges Labor hat erstmals Bademoden auf per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) untersucht.

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Hamburg. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat bei einer Stichprobe gefährliche Chemikalien in Bademoden bekannter Markenhersteller gefunden. Ein unabhängiges Labor hat erstmals Bademoden auf per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) untersucht. Ein weiteres Labor hat die Proben auf hormonell wirksame Alkylphenolethoxylate und andere Schadstoffe getestet. Das Ergebnis ist deutlich: Über die Hälfte der Proben war mit PFC belastet, und vier von fünf Proben enthielten Alkylphenolethoxylate. Die Bademode stammt von den Sportartikelherstellern Adidas, Nike, Puma und Chiemsee. PFC können die Fortpflanzung schädigen und das Immun- und Hormonsystem stören.

Fünfmal höhere Konzentration

Bei den Tests schnitt ein Mädchenbadeanzug von Adidas am schlechtesten ab. Die Konzentration der gesundheitsschädlichen Perfluoroktansäure (PFOA) ist mit 4,9 Mikrogramm pro Quadratmeter fast fünfmal so hoch wie der gesetzliche Grenzwert der vergleichbar gefährlichen Perfluoroctansulfonsäure (PFOS). Eine Badeshorts von Nike überschreitet diesen Vergleichswert leicht. Geringfügig darunter liegt eine Badehose von Puma, die von Chiemsee ist PFC-frei.

PFOA gilt auch als verantwortlich für Schilddrüsenerkrankungen und Immunstörungen. In Outdoor-Kleidung wird die Fluorchemie eingesetzt, um sie schmutz- und wasserabweisend zu machen. Bei Bademoden könnten PFC aufgrund ihrer fettabweisenden Wirkung zum Schutz vor Sonnencreme und anderen Schmutzquellen eingesetzt werden. (dpa)