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Gillo hört im Herbst auf

Kaum ein Politiker in Sachsen wird parteiübergreifend so geschätzt wie Martin Gillo (CDU). Nun kündigt der Ausländerbeauftragte seinen Rückzug an. Allerdings will er sich auch fortan politisch engagieren.

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© dpa

Dresden. Sachsens Ausländerbeauftragter Martin Gillo (CDU) gibt sein Amt im Herbst dieses Jahres auf. Der 68-Jährige will nicht mehr bei der Wahl zum Landtag am 31. August antreten und scheidet so auch für den Posten des Ausländerbeauftragten aus.

Einen entsprechenden Bericht der Chemnitzer „Freien Presse“ bestätigte Gillo am Rande des Neujahrsempfanges im Landtag. „Zwölfeinhalb Jahre Landespolitik sind genug“, hatte die Zeitung am Montag den gebürtigen Leipziger zitiert. Gillo wird im März 69 Jahre alt.

Dennoch möchte er nach eigenem Bekunden kein Rentnerdasein im eigentlichen Sinne führen und sich weiter politisch engagieren. Im Kern wolle er sich mit dem Zusammenleben der Religionen beschäftigen, sagte Gillo und sprach von einem der großen noch schlafenden Themen in der Gesellschaft.

„Wir müssen lernen, uns wertzuschätzen“

Die verschiedenen Religionen müssten gleichberechtigt sein und legitim behandelt werden. „Wir müssen lernen, auf Augenhöhe miteinander umzugehen und uns wertzuschätzen.“

Gillo war viele Jahre als Wissenschaftler und Manager in den USA tätig und kam 1996 für den amerikanischen Halbleiterkonzern AMD als Geschäftsführer nach Dresden. Sachsens früherer Regierungschef Georg Milbradt (CDU) holte den Parteilosen 2002 als Wirtschaftsminister ins Kabinett.

Im Jahr darauf trat Gillo der CDU bei. Sein Ministeramt verlor er im Herbst 2004, da die SPD als Koalitionspartner der CDU das Wirtschaftsressort übernahm. Gillo saß nun als Abgeordneter im Landtag. 2009 wählte ihn das Parlament zum Ausländerbeauftragten. (dpa)