Gefährliche Fahrt: Männer schleusen in einem Wohnmobil elf Menschen
![In diesem Wohnmobil schleusten zwei Männer elf Menschen. Bei der Grenzkontrolle am Rastplatz An der Neiße wurden sie entdeckt.](https://image.saechsische.de/784x441/p/o/pog1mmzssxmthly22lj38me481xdth0c.jpg)
Am Dienstagabend kontrollierten Beamte der Bundesbereitschaftspolizei auf dem Autobahnrastplatz An der Neiße ein in Spanien zugelassenes Wohnmobil. Augenscheinlich befanden sich darin der Fahrer, seine Beifahrerin und auf den hinteren Sitzplätzen ein Mann und ein Kleinkind. Der indische Fahrer (26) wies sich mit seinem gültigen indischen Reisepass und einem gültigen portugiesischen Aufenthaltstitel sowie einem internationalen Führerschein aus. Sein Mitfahrer (32) wies sich ebenfalls mit seinem indischen Reisepass und einem abgelaufenen spanischen Aufenthaltstitel aus.
Die Beifahrerin und ihr vierjähriges Kind aber waren nicht im Besitz gültiger Dokumente. Als die Beamten das Wohnmobil untersuchten, fanden sie im hinteren Bereich eine Klappe unter dem Bett. Als sie diese öffneten, entdeckten die Polizisten in dem Hohlraum vier schlafende Personen. Und in dem Schlafbereich über der Fahrerkabine lagen und schliefen fünf weitere Personen. Das teilt am Donnerstag Ivonne Höppner mit, Sprecherin der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf.
Angehalten wurde nur zum Tanken
Die beiden Schleuser wurden festgenommen. Nach ersten Ermittlungen sollte die Frau mit ihrem Kind sowie die weiteren neun Personen nach Deutschland geschleust werden. Bei den Geschleusten handelt es sich um zehn indische Staatsangehörige und einen Mann aus Sri Lanka. Die Schleuser nahmen die Personengruppe in Lettland auf. Während der Fahrt wurde nur zum Tanken angehalten. Die Geschleusten durften das Fahrzeug nicht verlassen. Lediglich zu Trinken wurde ihnen gegeben.
![Unter der Matratze waren Flüchtlinge versteckt. Die Fahrer des Wohnmobils hielten nur an zum Tanken.](https://image.saechsische.de/784x441/1/s/1s9voa6rpqfk65qlw17ees1k9ypqoj66.jpg)
Angesichts der Umstände der Fahrt werden der Fahrer und sein Begleiter beschuldigt, mehrere Ausländer illegal nach Deutschland befördert zu haben und diese dabei einer das Leben gefährdenden Behandlung ausgesetzt zu haben, so die Bundespolizeisprecherin. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Görlitz ordnete am Mittwoch der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Görlitz Untersuchungshaft gegen die zwei indischen Schleuser an. Der Ermittlungsdienst hat die Ermittlungen übernommen.