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Görlitzer Parkeisenbahner bauen für ihre Zug-Flotte an

Bald startet die Erneuerung der defekten Weiche. Mitte April muss sie fertig sein. Das ist aber nicht das einzige Bauvorhaben des Vereins.

Von Gabriela Lachnit
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Daniel Schölzel freut sich, dass der Anbau für den Lokschuppen und der Gleisbau bei der Görlitzer Parkeisenbahn jetzt starten können.
Daniel Schölzel freut sich, dass der Anbau für den Lokschuppen und der Gleisbau bei der Görlitzer Parkeisenbahn jetzt starten können. © Archiv: Danilo Dittrich

Die Nachricht hatte es in sich, die im vorigen Jahr von der Görlitzer Gleis- und Tiefbau GmbH an den Görlitzer Verein der Oldtimer Parkeisenbahn kam: Eine Weiche am Gleisnetz der Parkeisenbahn - vor dem Lokschuppen - ist kaputt. Sie hatte die untere zulässige Grenze des Verschleißes erreicht. Kein Wunder, immerhin hat diese Weiche schon 120 Jahre auf dem Eisen.

Mitarbeiter der Firma Görlitzer Gleis- und Tiefbau, die die jährliche Vermessung der Infrastruktur der Parkeisenbahn vornehmen, mussten den Parkeisenbahnern mitteilen, dass die Weiche nicht mehr repariert werden kann, sondern ersetzt werden muss. Das soll dieses Jahr passieren.

So soll der Anbau an den Lokschuppen künftig aussehen.
So soll der Anbau an den Lokschuppen künftig aussehen. © Entwurf: Ingenieurbüro Kliemt, Görlitz

Freistaat Sachsen hilft

Aber noch ein zweites Vorhaben bringen die Parkeisenbahner in diesem Jahr in Gang: Es wird ein Anbau an den Lokschuppen errichtet. "Denn mittlerweile hat sich unser Bestand an historischen Fahrzeugen beträchtlich erweitert", erklärt Vereinsvorsitzender Daniel Schölzel, "ein Anbau ist notwendig, um die Fahrzeuge trocken und sicher abstellen zu können." Bereits Mitte der 1990er Jahre wollten die Parkeisenbahner anbauen. Doch das Projekt scheiterte damals am Geld.

Vor zwei Jahren etwa holten die Parkeisenbahner das Projekt wieder hervor. Es wurden Fördermittel für die Umsetzung des Projektes beantragt. Im Internet gab es im Vorjahr eine Sammelaktion, die den Eigenanteil des Vereins für das Bauvorhaben erbrachte. Sponsoren, darunter sehr treue, halfen dem Verein. Schließlich kam ein Förderbescheid vom Freistaat Sachsen. 290.000 Euro gibt das Land für den Anbau dazu. Das Geld stammt aus einem Fördertopf, in dem sich Geld aus ehemaligem SED-Vermögen befindet.

Die Baugenehmigung ist da

Anfang Februar dieses Jahres erreichte die Parkeisenbahner die denkmalschutzrechtliche Genehmigung der Stadt Görlitz für den Anbau an den Lokschuppen. Wenige Tage später hielt Daniel Schölzel auch die Baugenehmigung aus dem Görlitzer Rathaus in der Hand. Nun kann es losgehen. "Die Görlitzer Gleis- und Tiefbau GmbH wird uns auch bei diesem Vorhaben unterstützen", erklärt der Vereins-Chef und hofft auf einen zeitnahen Baubeginn für die neue Weiche. Diese wartet schon im westfälischen Lünen auf ihren Transport nach Görlitz. Bis zum 16. April soll die Weiche eingebaut sein, denn dann wollen die Parkeisenbahner die neue Fahrsaison eröffnen.

Den Hochbau, also den Lokschuppen, planen die Parkeisenbahner für das zweite bis dritte Quartal dieses Jahres. Nach Abschluss der Fahrsaison werden dann alle Fahrzeuge der Parkeisenbahn im Lokschuppen Platz finden.