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Großeinsatz der Bundespolizei: Behörden heben Schleuserbande aus

In Görlitz und Leipzig wurden am Donnerstagmorgen drei Personen festgenommen. Die Behörden sehen in ihnen Mitglieder einer Schleuserbande. Ihr kamen sie auf die Spur nach dem Aufgriff von Syrern bei Bautzen.

Von Sebastian Beutler
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In Görlitz und Leipzig wurden am Donnerstagmorgen drei Personen festgenommen. Die Behörden werfen ihnen gewerbsmäßiges Einschleusen von Ausländern vor.
In Görlitz und Leipzig wurden am Donnerstagmorgen drei Personen festgenommen. Die Behörden werfen ihnen gewerbsmäßiges Einschleusen von Ausländern vor. © Danilo Dittrich

Die Bundespolizei ist am Donnerstagmorgen gegen eine mutmaßliche Schleuserbande vorgegangen. In Leipzig wurden zwei und in Görlitz eine Wohnung durchsucht, wie ein Sprecher der Bundespolizei auf Anfrage nach dem Einsatz von 65 Bundespolizisten mitteilte. Ermittelt wird wegen des Verdachts der banden- und gewerbsmäßigen Einschleusung unter lebensbedrohlichen Umständen gegen zwei 23 und 24 Jahre alte Männer und eine 21 Jahre alte Frau.

Sie stehen unter dem Verdacht, seit August vergangenen Jahres, in mindestens fünf Fällen 174 Personen in Transportern und Kleinlastwagen ohne Stopp von der Slowakei durch Polen nach Deutschland eingeschleust zu haben. "Die Menschen waren auf den verschlossenen Ladeflächen dicht gedrängt und wegen der Luftknappheit herrschte Lebensgefahr", wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte. In Deutschland sollen die Verdächtigen die Geschleusten an verschiedenen Orten abgesetzt haben.

In Görlitz beobachteten Passanten am Donnerstagmorgen ein Großaufgebot der Bundespolizei an der oberen Berliner Straße. Hier wurde ein 24-Jähriger festgenommen, gegen den ein Haftbefehl vorlag. Bei den Durchsuchungen wurde Beweismaterial wie Handys und andere Datenträger sichergestellt, das nun ausgewertet wird.

Auf die Spur der Bande sind die Behörden durch den Aufgriff von syrischen Geflüchteten bei Bautzen gekommen. Beamte der Bundespolizei Ebersbach hatten am 29. August vergangenen Jahres nahe der Autobahn A4 am Stadtrand von Bautzen mehrere Gruppen syrischer Migranten gestoppt. Mutmaßlich hatte sie ein deutscher 50-jähriger Schleuser mit einem Transporter eingeschleust. Der Mann sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Bei den Ermittlungen erfuhren die Beamten mehr über die Hintermänner.

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Nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden haben die Schleuser mit den Transporten erhebliche Gelder eingenommen, von denen sie teilweise ihren Lebensunterhalt bestritten. (mit dpa)