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Kreis Görlitz: 67 Minderjährige nach Komasaufen in Klinik

Das exzessive Trinken unter Kindern und Jugendlichen ist nach der Corona-Pandemie zurückgegangen. Trotzdem bleibt die Prävention vor zu viel Trinken aktuell. Dazu dient ein Plakat-Wettbewerb, den die Krankenkasse DAK ins Leben rief.

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Alkohol bleibt gefährlich, vor allem für Kinder und Jugendliche.
Alkohol bleibt gefährlich, vor allem für Kinder und Jugendliche. © Matthias Weber

Einmal im Jahr legt die Krankenkasse DAK aktuelle Zahlen zum Alkoholmissbrauch von Kindern und Jugendlichen vor. Das ist jetzt wieder der Fall.

Demnach mussten im Jahr 2022 im Kreis Görlitz 67 Kinder und Jugendliche nach Alkoholmissbrauch im Krankenhaus behandelt werden. Im Vergleich zum Vorjahr waren es genauso viele, zugleich blieb die Zahl der Betroffenen rund ein Viertel unter dem Niveau des letzten Vor-Corona-Jahres 2019. Das geht aus den Zahlen des Statistischen Landesamtes hervor, aktuellere Zahlen für 2023 liegen nicht vor.

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Die gute Nachricht dieser Zahlen: Obwohl Kinder und Jugendliche während der Corona-Pandemie vielfältigen Problemen ausgesetzt waren, scheint das nicht zu einer Verschärfung des Alkoholmissbrauchs geführt zu haben.

Die schlechte Nachricht dieser Zahlen: Die Klinikeinlieferung ist nur der krasseste Fall von Alkoholmissbrauch durch Kinder und Jugendliche. Alles was zuvor geschieht, wo also Minderjährige übermäßig Trinken, aber den Rausch dann zu Hause ausschlafen, ist in der Statistik natürlich nicht enthalten. Insofern bleibt auch die Mahnung von Andreas Motzko von der DAK-Gesundheit in Görlitz aktuell: „Auch wenn der regelmäßige Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen zuletzt weiter zurückgegangen ist, trinken immer noch zu viele exzessiv Alkohol. Deshalb muss weiterhin auf die Gefahren von Alkoholkonsum aufmerksam gemacht werden.“

Deswegen ruft seine Krankenkasse nun mittlerweile zum 15. Mal Schüler im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren auf, Plakate gegen das Rauschtrinken zu entwerfen. Das Motto der Kampagne lautet "Bunt statt Blau". Einsendeschluss ist der 31. März. Bei dem Plakatwettbewerb warten Geldpreise in Höhe von insgesamt rund 12.000 Euro auf die kreativen Gewinnerinnen und Gewinner. Nach dem Ende der Einreichungsfrist werden in allen 16 Bundesländern die besten Siegerplakate ausgezeichnet, anschließend wählt eine Bundesjury aus den 16 besten Landesplakaten die Bundessieger.

Verbunden mit der Kampagne ist die „Aktion Glasklar“, die Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern über die Folgen von Alkoholmissbrauch aufklärt.

Seit 2010 haben bundesweit mehr als 130.000 junge Menschen bunte Plakate gegen das Komasaufen gestaltet, darunter auch viele aus dem Landkreis Görlitz. Schirmherr des Bundeswettbewerbs ist der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert.

Weitere Informationen und die Teilnahmebedingungen gibt es unter: www.dak.de/buntstattblau