Im heutigen Profifußball nennt man Vereinswechsel von Spielern Transfers. Im DDR-Fußball hießen sie Delegierungen. Die Akteure wurden zu dem Club oder einer Betriebssportgemeinschaft „delegiert“, wo sie sich im Sinne der sozialistischen Sportbewegung am besten entwickeln sollten. Und natürlich geschah das zum Wohle aller - so zumindest die offizielle Version.

Die Fans ahnten und die Funktionäre wussten, dass dies so oftmals nicht stimmte. Und dass beim Gerangel um Spieler häufig Mittel und Tricks angewandt wurden, die ganz und gar nicht zur propagierten sozialistischen Moral passten. An die Öffentlichkeit gelangten davon bestenfalls Bruchstücke.

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Der Leipziger Journalist Frank Müller und der Dresdner SZ-Mitarbeiter Jürgen Schwarz haben darüber das Buch „Die Delegierten“ geschrieben. Es erhellt diese Vorgänge im DDR-Fußball auf unterhaltsame Weise. Die Vorgänge um die Vereinswechsel so prominenter Akteure wie Hans-Uwe Pilz, Joachim Streich, Lutz Lindemann, Reinhard Häfner, Dirk Schuster, Uwe Rösler, vieler anderer sowie nicht zuletzt des gebürtigen Görlitzers Heiko Scholz werden darin geschildert. Auch der verhinderte Wechsel des langjährigen Dynamo-Kapitäns, des ebenfalls in Görlitz geborenen „Dixie“ Dörner, spielt eine Rolle.

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Am 20. April kommt Scholz als Ehrengast und Zeitzeuge nach Görlitz, wenn Autor Frank Müller aus „Die Delegierten“ liest. Der heutige Co-Trainer von Dynamo Dresden wird dazu manche Episode zum Besten geben. Auch die „Ablösesummen“, für die er von der ISG Hagenwerder zu Chemie Leipzig und dann über Lok Leipzig wieder zu Dynamo Dresden und schließlich weiter nach Leverkusen ging, werden Thema sein.

Hinweis: Beginn der Veranstaltung im „Gleis 1“-Saal des Görlitzer Bahnhofs ist am 20. April 18.30 Uhr, Einlass ab 17.30 Uhr. Der Eintritt beträgt 12 Euro, mit SZ-Card 10 Euro. Karten gibt es im DDV Lokal, Obermarkt 29, Görlitz. Das Buch kann zum Preis von 18 Euro natürlich vor Ort erworben und auf Wunsch signiert werden.