Die neue Sonderausstellung „Bibeln aus fünf Jahrhunderten“ in der Schatzkammer des Barockhauses, Neißstraße 30, zeigt 22 historische Bibeln. Sie werden zu einem großen Teil erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Eröffnet wird die Schau am 1. März und ist dann bis zum 31. Juli zu sehen. Das teilt Ina Rueth von den Görlitzer Sammlungen mit.
Zu den äußerst wertvollen Ausgaben dieser Sonderausstellung gehört eine von dem Humanisten Francysk Skaryna 1517/18 in Prag gedruckte Bibel in altweißrussischer Sprache. Sie ist das einzige in einer deutschen Bibliothek befindliche Exemplar. Aber auch die 1534 in Wittenberg in der Übersetzung von Martin Luther erschienene Vollbibel gehört zu den besonders großen Raritäten – von ihr gibt es weltweit wohl nur noch 60 Exemplare, so Steffen Menzel, Kurator dieser Ausstellung und Leiter der OLB.
Zu den Besonderheiten gehören die „Complutensische Polyglotte“, die als erste Mehrsprachenbibel überhaupt zwischen 1502 und 1517 in Kastilien herausgegeben wurde sowie die im 17. Jahrhundert veröffentlichte „Londoner Polyglotte“, die durch den parallelen Druck von acht Sprachen als Meisterwerk der Drucktechnik gilt. Beide werden in dieser Ausstellung zu sehen sein. Als Polyglotte werden mehrsprachige Bibelausgaben bezeichnet.
Ausstellung: Eröffnung am 1. März, 16 Uhr, im Kulturhistorischen Museum der Görlitzer Sammlungen, Barockhaus, Neißstraße 30, Eintritt am 1. März frei, Eintrittspreise: sechs Euro, vier Euro ermäßigt, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre kostenfrei