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Neue Geschäftsbedingungen: Sparkasse führt Papierkrieg

Obwohl sich kaum was ändert, müssen 8,5 Millionen Blatt Papier raus an die Kunden. Dabei hatte das Geldinstitut die Masse der Anschreiben bereits eingedämmt.

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68.000 Kunden der Sparkasse erhalten in den kommenden Tagen Post von dem Geldinstitut.
68.000 Kunden der Sparkasse erhalten in den kommenden Tagen Post von dem Geldinstitut. © dpa / Symbolfoto

Die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien schreibt in den kommenden Tagen 68.000 Kunden an und bittet sie darum, den aktuellen Geschäftsbedingungen (AGB) zuzustimmen. Dabei habe sich gar nicht allzu viel geändert, erklärt Pressesprecherin Bettina Richter-Kästner der SZ auf Nachfrage: "Die Preise bleiben gleich, auch zusätzliche Gebühren wie Verwahrentgelt fallen nicht an." Es gebe lediglich minimale Änderungen wie ein neues elektronisches Postfach fürs Online-Banking oder die Gültigkeit von Bankkarten für Online-Geschäfte.

Solche Anpassungen gebe es regelmäßig, bislang mussten die Kunden dafür nicht extra angeschrieben werden, so Bettina Richter-Kästner weiter. Wo bislang das stillschweigende Einvernehmen mit den Kunden ausreichte, ist aber nun bei jeder Änderung der Geschäftsbedingungen eine ausdrückliche schriftliche Einverständnis des Kunden notwendig. Bei gemeinsamen Konten ist es erforderlich, dass beide Kontoinhaber zustimmen.

Hintergrund sei ein Urteil des Bundesgerichtshofes, das am 27. April 2021 gegen die Postbank erging, erklärt die Sprecherin. Durch die Unterschrift des Kunden sollen Rechtsunsicherheiten, die aus dem Urteil resultieren, beseitigt werden.

Auch andere Banken von Urteil betroffen

Ein großer Teil der Sparkassenkundschaft habe in den zurückliegenden Monaten per Onlinebanking oder persönlich in einer Filiale den aktuellen Bedingungen bereits zugestimmt. Alle anderen Kunden der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien erhalten nun eine 125-seitige Übersicht der Änderungen, die auch online einsehbar sind, per Post. Das sind umgerechnet 8,5 Millionen Blatt Papier - Anschreiben und Briefumschlag nicht eingerechnet. Die unterschriebene Erklärung kann in jeder der 31 Sparkassenfilialen abgegeben oder per Post zurückgesendet werden. Die Einwilligung via Onlinebanking ist ebenfalls möglich.

"Bankkunden in Deutschland werden im Übrigen zukünftig öfter Post erhalten. Auch hierfür ist das genannte Urteil verantwortlich. Die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien bittet schon jetzt um das Verständnis ihrer Kunden", so die Sprecherin.

Ende Dezember bedankte sich die Sparkasse bei ihren Kunden, die ihre Einwilligung bereits abgaben und ihre Unterschrift persönlich oder online leisteten. Somit konnte der Versand von vielen Tonnen Papier vermieden werden. Und nicht nur das, im Rahmen dieser Unterschriften-Aktion werden sogar noch 850 junge Bäume im Landkreis Görlitz gepflanzt.