Görlitz
Merken

Kann die Insolvenz des Theaters im Kreis Görlitz abgewendet werden?

Die ersten Gespräche zwischen dem Kulturministerium und den Eigentümern der kommunalen Bühnen haben stattgefunden. Das ist der Stand der Dinge.

Von Sebastian Beutler
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Mit einer Gala eröffnete das Theater die Spielzeit in Zittau.
Mit einer Gala eröffnete das Theater die Spielzeit in Zittau. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Gerade ist das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz/Zittau mit Tagen der offenen Tür, der Spielzeitgala und der ersten Musical-Premiere in die neue Spielzeit gestartet. Doch die gute Stimmung auf und neben der Bühne wird von der unklaren Finanzierung des Theaters getrübt.

Zwar ist das Theater noch nicht in Insolvenz gegangen, doch der Herbst - für diesen Zeitraum hatte Intendant Daniel Morgenroth diese Gefahr in einem SZ-Interview als realistisch genannt - hat ja auch erst begonnen. Klar ist, das Defizit von 1,7 Millionen Euro in diesem Jahr ist nicht ausgeräumt.

Derzeit laufen Gespräche zwischen den Trägern der kommunalen Theater in Sachsen und dem Kulturministerium über eine mögliche Finanzspritze aus Dresden. Das bestätigt eine Sprecherin des Ministeriums gegenüber der SZ. Darauf hätten sich Anfang September der Landkreistag und das Kulturministerium verständigt. Der Görlitzer Landrat Stephan Meyer sprach in Görlitz öffentlich von Treffen in der vergangenen Woche.

  • Hier können Sie sich für unseren kostenlosen Görlitz-Niesky-Newsletter anmelden.

Weniger bekannt ist über den Stand dieser Gespräche. Das Kulturministerium spricht davon, dass zunächst die Grundlagen geschaffen werden sollen, um "die Hilfe für die Einrichtung zu prüfen". Jedes kommunale Theater sei in einer anderen Situation.

Trotzdem wolle man "möglichst zügig eine technische Verständigung erzielen, die dann aber noch politisch abzustimmen ist."

Aus Sicht von Landrat Meyer sei man sich beim ersten Treffen einig gewesen, dass der Freistaat bei den kommunalen Theatern unterstützen müsse. Nach seinen Worten zeichne sich das bei den Personalausgaben ab. Parallel werde im Kreistag ein Beschluss für den Dezember vorbereitet, da geht es um die langfristige Struktur des Theaters.

Kritik, wie sie die Wählervereinigung "Bürger für Görlitz" an Meyer wegen eines fehlenden klaren Signals für die Erhaltung des Theaters geäußert hatte, wies er zurück. Er kämpfe für das Theater, aber er verspreche nicht, dass alles so bleibe, wie es ist. Vielmehr müsse der Kreis sich darüber klar werden, was "uns das Theater wert ist".