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Reichenbach setzt marode Garagendächer instand

262 Garagen stehen auf städtischem Land in Reichenbach. Für sie nimmt die Stadt seit einiger Zeit mehr Miete ein. Das Geld investiert sie nun.

Von Constanze Junghanß
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Der Garagenkomplex in der Nähe der Neubauten ist einer der Garagenstandorte, bei denen kaputte Dächer jetzt repariert werden.
Der Garagenkomplex in der Nähe der Neubauten ist einer der Garagenstandorte, bei denen kaputte Dächer jetzt repariert werden. © Constanze Junghanß

Reichenbach investiert knapp 44 600 Euro in die Reparatur von Garagendächern. Es handelt sich um Garagen an der Mäusebunkerstraße und am Oberen Weg 10 bis 14. So steht es im Beschlussvorschlag für den Reichenbacher Stadtrat. Doch eine Mäusebunkerstraße gibt es in der Kleinstadt gar nicht.

Gemeint sind Garagen am Oberen Weg oberhalb des Mäusebunkers, heißt es auf Nachfrage seitens des Rathauses. Der Stadtrat stimmte der Ausgabe so zu. Dass die Stadt für die Garagendächer Geld aufbringt, hängt gewissermaßen mit einer Änderung des ehemaligen DDR-Rechts zusammen.

In Reichenbach und den Ortsteilen befanden sich 262 Garagen auf kommunalem Grund und Boden. Die Garagen selbst gehörten den Nutzern, die sie in Eigenleistung selbst gebaut oder erworben und in der Vergangenheit auch selbst repariert hatten. Eine Trennung von Grundstück und Garage gab es nach der Wiedervereinigung aber nicht mehr.

Das so genannte Schuldrechtsanpassungsgesetz sorgte 30 Jahre lang dafür, dass sich weder für die Stadt als Grundstückseigentümer, noch für die Besitzer der Garagen etwas änderte. Zum Jahresanfang jedoch kam die Verwaltung in Zugzwang, musste aufgrund der Grundsteuer- und Umsatzsteuerreform alle Garagen an das Finanzamt melden.

Die Pachtverträge wurden gekündigt und in Mietverträge umgewandelt. Einige einzelne Garagen sind mittlerweile verkauft. Diese Option gab es auch. Hätten sich bei den größeren Garagenkomplexen Eigentümergemeinschaften gebildet, wäre auch denen ein Kauf möglich gewesen. Das wurde jedoch nicht genutzt, wie es seitens der Verwaltung heißt.

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Mit der Änderung von Pacht- zu Mietverträgen wurde es für die Garagennutzer deutlich teurer. Statt eines zweistelligen Jahresbetrags zahlen die Mieter nun eine dreistellige Summe im Jahr. Die Einnahmen für die Stadt sind demzufolge höher, sodass Geld für notwendige Reparaturarbeiten bereitsteht. Bei einigen der 30 Garagen oberhalb des Mäusebunkers und des Abschnitts am Oberen Weg mit elf Garagen sind die Dächer undicht, sodass sie bisher nicht vermietet werden konnten.

Jetzt sollen da Bitumen-Schweißbahnen aufgebracht, die Entwässerung instand gesetzt und Dachklempnerarbeiten durchgeführt werden. Die G.M.V. Dachbau GmbH aus Melaune bekam dafür den Auftrag. Abgeschlossen sein soll die Maßnahme noch in diesem Jahr. Dann können auch diese Garagen vermietet werden. Es gebe dafür auch Interessenten, bestätigt eine Rathausmitarbeiterin.