Einer Streife des Zolls kam in der vergangenen Nacht gegen 3.45 Uhr auf der B115 bei Niesky ein Audi aus Herne entgegen. Die Zöllner wendeten ihren Funkstreifenwagen und stoppten den A4 Avant kurz darauf in der Nähe des Ortseingangsschildes. Als Fahrer trafen die Beamten auf einen Ukrainer (31). Neben dem Mann saß eine Syrerin, auf der Rücksitzbank drei syrische Frauen. Der Ehemann der Beifahrerin hatte mit den gemeinsamen drei Kindern im Kofferraum des Kombi Platz gefunden.
Den Aussagen des Schleusers zufolge war die achtköpfige Familie unter diesen viel zu engen Verhältnissen von Ungarn über Polen bis zum Ort der Festnahme transportiert worden. Geplantes Reiseziel war eigentlich Dresden. Das teilt am Freitag Michael Engler mit, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf.
Dem 31-Jährigen wird Einschleusen von Ausländern unter lebensgefährdenden Umständen als auch ein Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen. In der Mittelkonsole des Pkw war ein griffbereites Einhandmesser gefunden worden. Inwiefern auch noch gegen verkehrsrechtliche Vorschriften verstoßen wurde, wird geprüft.
Wie der Bundespolizei-Sprecher mitteilt, sei das in Polen zugelassene Schleuserauto mit falschen Kennzeichen unterwegs gewesen. Zudem sei der Beschuldigte scheinbar nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis. Auch in diesem Fall droht dem mutmaßlichen Schleuser die Anordnung von Untersuchungshaft.
Jäger gibt Hinweis für Hubschraubereinsatz
Ungefähr drei Stunden später dürften im Bereich Neusorge - Hähnichen die Geräusche eines Hubschraubers zu hören gewesen sein. Während Bundesbereitschaftspolizisten entlang der Straße zwischen den beiden Orten insgesamt 15 Syrer aufgriffen, suchte eine Besatzung aus der Luft nach weiteren Personen. Dem Aufgriff dieser Migranten ging der Hinweis eines Jägers voraus. Dieser hatte auf besagter Straße ein Fahrzeug beziehungsweise Passagiere, die aus diesem ausgestiegen waren, beobachtet und die Dienststelle verständigt.
Im Übrigen befanden sich am Donnerstag insgesamt 45 syrische sowie drei afghanische Staatsangehörige im Gewahrsam der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf. Am Freitag sind bis 11 Uhr zehn Syrer an verschiedenen Orten im Landkreis Görlitz festgestellt worden, so Engler.