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Görlitzer Jugendredaktion überwindet Grenzen

Die 24 entstandenen Seiten sind vielfältig.

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© nikolaischmidt.de

Von Marvin Liebig

Görlitz. Vor einem halben Jahr wurden die Pläne konkret. Die zehnte Ausgabe von „Legendär“, der seit 2013 vierteljährlich erscheinenden Jugendbeilage der SZ, sollte etwas ganz Besonderes werden. „Wir haben uns dafür entschieden, zum ersten Mal auch polnische Texte zu veröffentlichen“, erinnert sich Christiane Köcher, die die Redaktion von „Legendär“ leitet.

Die besteht aus sechs deutschen Jugendlichen zwischen 15 und 21 Jahren. Um ihr Vorhaben zu verwirklichen, suchten sie Partner aus dem östlichen Nachbarland. Mit der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit (SdpZ) und dem europäischen Gymnasium in Zgorzelec fanden sie diese schnell.

13 polnische Gymnasiasten im Alter von 13 bis 16 Jahren erklärten sich bereit, die deutschen Schüler zu unterstützen. Im Januar fand eine große Redaktionssitzung statt, auf der sich alle 19 Jugendlichen über die Themen für die bilinguale Ausgabe abstimmten. „Sie haben sich in Gruppen aufgeteilt und dann selbstständig an ihren Themen gearbeitet“, berichtet Christiane Köcher. „Um alle Bilder und Texte haben sie sich selbst gekümmert.“ Nur um die Übersetzung mussten sie sich freilich nicht sorgen. Die übernahm ein professioneller Übersetzer.

Die 24 entstandenen Seiten sind vielfältig. Neben den üblichen Rubriken, wie Veranstaltungstipps und Vorstellungen von Hobbys, Sport und Trends, gibt es diesmal einen Beitrag über Görlitz und Zgorzelec, so wie sich die Jugendlichen die Städte im Jahr 2050 vorstellen. „Sie waren sehr kreativ“, freut sich Christiane Köcher. Manche träumten von einer rasant wachsenden Hochschulstadt mit neuartigen Gebäuden und vielen Studenten, andere von einem modernen Fußballstadion, das Möglichkeiten für erstklassigen Sport bietet. Abgerundet werden die Zukunftsvisionen der Schüler von der Zeichnung einer polnischen Gymnasiastin.

Schon am heutigen Mittwoch wird die Jubiläumsausgabe von „Legendär“ in mehreren Schulen in Görlitz und Zgorzelec verteilt, bevor sie am Donnerstag der SZ beiliegt. Christiane Köcher ist mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. „Ich denke, die Jugendlichen haben sehr viel über Toleranz und Zusammenarbeit gelernt“, sagt sie. „Das Projekt hat sich absolut gelohnt und schreit förmlich nach Fortsetzung.“