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Görlitzer Skoda-Autohaus mit neuer Ausstellungshalle

Mit dem Umbau an der Girbigsdorfer Straße sollen Wege kürzer werden. Auch äußerlich werden Veränderungen sichtbar.

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© Pawel Sosnowski/80studio.net

Von Matthias Klaus

Damals wars. Damals, als ein Skoda noch so in guter Ausstattung 30 000 Mark gekostet hat. „Heute kann ich da schon auf bis zu 60 000 Euro mit der entsprechenden Ausstattung kommen“, sagt Raimund Kohli. Und weil eben damals damals war und heute heute ist, wird im Autohaus an der Girbigsdorfer Straße umgebaut. „Wir passen uns dem Design an, dass Skoda vorgegeben hat“, sagt der Inhaber. Das bedeutet vor allem: Umbauten in der Ausstellungshalle.

Als Raimund Kohli vor acht Jahren in das Autohaus einzog, hatte es 13 Mitarbeiter. Heute sind es 24. „Ein Problem ist nach wie vor die runde Ausstellungshalle“, sagt Raimund Kohli. Da sei es halt schwer, etwas in die Ecken zu stellen. Mit dem Umbau werde sich vor allem das Service-Angebot komplett verändern. Die Wege werden kürzer. „Wir haben künftig eine doppelte Annahme für Fahrzeuge“, sagt Raimund Kohli. 80 zusätzliche Quadratmeter sind dafür vorgesehen, 60 weitere Quadratmeter für einen neuen Bürotrakt.

Mit dem Umbau setzt das Autohaus ein europaweit geltendes Konzept um. Unter anderem sind die Materialien etwa für Fliesen, Mobiliar vorgegeben. Finanzieren muss das alles das Autohaus allerdings selbst. „Man sieht dem Gebäude eben an, dass es 22 Jahre lang genutzt wurde. Eine Modernisierung war einfach unumgänglich“, sagt Inhaber Raimund Kohli. Dazu gehört beispielsweise der Ersatz von Energiesparlampen durch noch effizientere LED- Beleuchtung. In der letzten Februarwoche begannen die Umbauarbeiten an der Girbigsdorfer Straße gegenüber dem Klinikum. „Anfangs war es ziemlich eng, für die Mitarbeiter, und vor allem für die Kunden“, sagt der Chef. Die Kundschaft habe sehr viel Verständnis für die laufenden Arbeiten, so Raimund Kohli.

Eine große Veränderung im Ausstellungsraum: Bisher gab es nur eine Tür, die für die Zufahrt der Autos geeignet war. „Gut, wenn wir die Eingangstür ganz weit geöffnet haben, klappte das bisher auch noch“, schmunzelt Raimund Kohli. Aber inzwischen ist ein Skoda eben kein eher kleines Gefährt mehr, passt nur durch die speziellen Pforten. Davon gibt es künftig zwei. Für die Kundschaft wird sich vor allem äußerlich die Veränderung am Autohaus zeigen. Denn das runde Gebäude bekommt eine eckige Verblendung. „Offiziell ist die als Webeanlage gedacht“, verrät Chef Raimund Kohli. Aber vielleicht, so hofft er, kann das Autohaus um diese Fläche irgendwann in Zukunft erweitert werden. Kohli hofft derweil, dass sich vor allem die kürzeren Wege der Mitarbeiter im Haus positiv für das Geschäft auswirken werden. Anfang, Mitte Juli sollen alle Arbeiten im und am Autohaus abgeschlossen sein. Mehr Platz, mehr Zeit für die Kundschaft – so fasst Raimund Kohli das Ergebnis des Umbaus schon einmal zusammen. Das Autohaus unter dem Namen Klische hat in Görlitz eine lange Tradition. Herbert Klische übernahm nach der Flucht aus Freistadt in Schlesien in Görlitz eine Mercedes-Benz-Werkstatt in der Konsulstraße. Er führte die bis 1959. Damals waren Mercedes-Taxis in Görlitz unterwegs, die er reparierte. Mit den politischen Veränderungen kamen auch die bei den Automobilen. Klische übernahm einen Skoda-Vertrag. Im Jahre 1969 übergab er seinem Sohn Lothar die Werkstatt mit zehn Mitarbeitern. In Görlitz genoss dieser Betrieb einen guten Ruf, zahlreiche Lehrlinge wurden ausgebildet. Ab 1978 arbeitete Lothar Klische dann schon eng mit dem neugegründeten Skoda Karosserie Betrieb Andreas Kohli zusammen.

Mit den gesellschaftlichen Veränderungen veränderte sich auch das Profil der Firma Klische und der Firma Kohli: Skoda wurden verkauft, eine eher kleine und unscheinbare Marke. 1996 begann mit der Markteinführung des Octavia dann für Skoda eine neue Ära.

Altersbedingt übergab 1998 Lothar Klische den Betrieb an Raimund Kohli mit der Maßgabe, die drei Mitarbeiter zu übernehmen. Der Betrieb wuchs vor allem auch wegen der neuen Modellpolitik des Herstellers. Im Jahr 2000 kam das zweitwichtigste Modell, der Fabia, auf den Markt. Dieser konnte an den Erfolg des Octavia anknüpfen. 2008 genügt das damalige Gebäude auf der Reichenbacher Straße nicht mehr den Anforderungen. Es musste erneut ein neuer und vor allem modernerer Standort gesucht werden. Dieser wurde dann auf der Girbigsdorfer Straße gegenüber dem Klinikum Görlitz gefunden.

„Wenn wir mit den derzeitigen Umbauten fertig sind, haben wir für die nächsten zehn Jahre Ruhe“, hofft Klische-Inhaber Raimund Kohli. Noch sitzen seine Mitarbeiter neben Farbeimern. Das wird sich aber schnell ändern.