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Grab im Geburtsort

Serbien. Der Sarg mit dem Leichnam von Ex-Staatschef Milosevic wurde gestern nach Belgrad überführt.

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Belgrad. Vier Tage nach dem Tod von Slobodan Milosevic im Uno-Kriegsverbrechergefängnis in den Niederlanden ist der Leichnam des jugoslawischen Ex-Präsidenten gestern in seine Heimat geflogen worden. Die Trauerfeier für den früheren Staatschef soll am Sonnabend in Belgrad stattfinden, teilte die Sozialistische Partei im Namen der Familie mit. Anschließend wird Milosevic in seiner Geburtsstadt Pozarevac beigesetzt.

Am Flughafen in Belgrad hatten sich einige Hundert Milosevic-Anhänger versammelt. Der Milosevic-Sohn Marko, der die Überführung organisiert hatte, begleitete den Sarg mit dem Leichnam seines Vaters nicht. Er flog von Amsterdam nach Moskau zurück, wird jedoch zur Beisetzung erwartet.

Todesursache bestätigt

Die Sozialisten wollten den Leichnam heute öffentlich in Belgrad aufbahren, damit die Bevölkerung von Milosevic Abschied nehmen kann. Unklar war jedoch, ob sich dafür ein geeigneter Platz findet. Ein russisches Ärzteteam bestätigte unterdessen die Ergebnisse der ersten Autopsie, nach der Milosevic an einem Herzinfarkt gestorben war. Gleichzeitig warfen sie ihren niederländischen Kollegen „grobe Fehler“ vor. Milosevic hätte durch eine Operation gerettet werden können, sagte der Herzspezialist Leo Bokerija.

Ob die Milosevic-Witwe Mirjana Markovic an der Beerdigung ihres Mannes telnimmt, ist weiter unklar. Markovic lebt wie ihr Sohn in Russland. In Serbien wird sie mit Steckbrief gesucht. (dpa)