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Grafes fahren für die Dresdner Eislöwen

Mit Teamgeist durch ganz Deutschland. Einige Firmen haben sich jetzt für eine schöne Idee zusammengetan.

Von Birgit Ulbricht
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Mirko Steinborn, Kundenbetreuer bei Grafe Transport, Wolfram Streller Prokurist der Firma Euroquarz GmbH und Philipp Grafe – einer der beiden Geschäftsführer von Grafe Beton – freuen sich über den starken Auftritt mit ihrem neuen Auflieger, der deutschlan
Mirko Steinborn, Kundenbetreuer bei Grafe Transport, Wolfram Streller Prokurist der Firma Euroquarz GmbH und Philipp Grafe – einer der beiden Geschäftsführer von Grafe Beton – freuen sich über den starken Auftritt mit ihrem neuen Auflieger, der deutschlan © Anne Hübschmann

Großenhain. Mirko Steinborn postet die Anzeigetafel. Er fiebert mit. 1.57 Minuten sind noch zu spielen. Es steht 5:2 für die Dresdner Eislöwen gegen die Steelers aus Bietigheim. Zittern, Bangen, Puls. Es soll dabei bleiben und Mirko Steinborn ist hochzufrieden. Die fünfte Jahreszeit – für manche ist es der Fasching, für andere die Starkbiersaison. In Schönfeld und Stölpchen sind das seit ein paar Jahren die Eishockey-Play-off-Wochen. Die Zeit, in der der wahre Fan im sportlichen Dauerfieber steckt. 

Mirko Steinborn, im Berufsleben immer für die Kunden bei Grafe Transport am Puck – um mal im Bild zu bleiben – hat vor gut 15 Jahren zu den Eislöwen gefunden. Explosionsartig, unerwartet, schlicht bei einem Firmenevent, zu dem er mit seiner Frau eingeladen war. Die Atmosphäre war so überwältigend, dass er über die Jahre zum Fan geworden ist und sich in manchen Momenten eher anhört, als spreche da der Trainer, so geht Steinborn im Geschehen auf. 

Damit nicht genug, er hat auch andere mit hineingezogen in seine Begeisterung. Philipp Grafe zum Beispiel, einen der Geschäftsführer von Grafe Beton Schönfeld. Zusammen mit der Gebäudedienste Landsberg GmbH und der MSL GmbH & Co. KG und Euroquarz GmbH haben die Männer jetzt einen Werbecoup auf die Straße gebracht, der sich sehen lassen kann.

Ein neuer Lkw-Auflieger der Firma Grafe Transport präsentiert sich mit der überdimensionalen Aufschrift „Trau Dich in den Löwenkäfig – Dresdner Eislöwen“. Der Thermoauflieger ist deutschlandweit unterwegs. Und darauf kommt es schließlich an. Rund 100 000 Kilometer stehen da im Jahr locker auf dem Tacho. Es geht landauf, landab und immer ein Blickfang. „Die Idee hatte ich schon lange im Kopf. Bei der Saisonabschlussfeier im letzten Jahr haben wir dann mal darüber gesprochen“, freut sich Mirko Steinborn. 

Dass es ausgerechnet Eishockey sein muss, der dem Uneingeweihten vielleicht als martialische Sportart erscheint, kann er leicht erklären. „Das ist noch ein Sport, wo jeder ohne zu überlegen mit der ganzen Familie hingehen kann. Da gehen die Fans friedlich zusammen rein und auch wieder raus. Nicht umsonst heißt es „Wir sind eine Eishockeyfamilie“. Ein Gedanke, der wiederum zu den Grafes passt. Als bei den Großeltern ein Bruder der Familie das Transportgeschäft übernahm und der andere die Betonwarenproduktion, war auch klar, die beiden werden sich weiter unterstützen, wo es geht. 

Ein paar Generationen weiter wird das noch immer gelebt. Zusammenhalt ist den Grafes wichtig. Da passt der Teamgeist der Eislöwen richtig ins Bild. Und ein bisschen kämpferisch darf es nach außen hin schon zugehen in der Bau- und Transportbranche. Beides ist schließlich nichts für schwache Nerven. Eislöwen-Geschäftsführer Maik Walsdorf kann sich über die Stölpchener Hardcorefans ebenso freuen: „Wir waren sofort begeistert von der Idee und freuen uns darüber, nach einer Eislöwen-Straßenbahn und einem Eislöwen-Bus jetzt auch mit einem Lkw-Auflieger vertreten zu sein.“ 

Für ihn wie alle Zuschauer wird der Gang in die Halle ohnehin noch ein Stück aufregender. Denn nach jahrelangen kontroversen Debatten wird zur Saison 2020/21 eine sportliche Auf- und Abstiegsregelung zwischen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und dem Unterhaus, der sogenannten DEL2, wieder eingeführt. Dieser Paukenschlag im deutschen Eishockey sorgt für die lang erhoffte sportliche Brisanz – und das schwappt natürlich auf die Tribünen über.

Seit über zwölf Jahren war ein Aufstieg nur unter gewissen wirtschaftlichen Umständen möglich, etwa beim Ausscheiden, eines Klubs aus dem Wettbewerb wegen finanzieller Engpässe. Das ist nun vorbei. Die Mannschaften können sich ihren Platz an der Spitze erkämpfen. Und das sehen die Schönfelder in ihrer Firmenphilosophie ganz genauso.