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Grandiose Landschaft genießen

Teil 6 unserer Wanderserie: Zwischen Sebnitz und dem Kirnitzschtal wandert es sich herrlich ruhig – wunderbare Aussichten in die Felsenwelt inbegriffen.

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© Steffen Unger

Von Marius Zippe

Sächsische Schweiz. Selbst jene, die sich gut in der Sächsischen Schweiz auskennen, können noch eine kleine Überraschung erleben. Der Großstein (358 Meter) liegt abseits des Touristenrummels und bei der Aufzählung der schönsten Panoramaaussichten fehlt er meistens. Zu Unrecht: Der Felsvorsprung, der steil über dem Kirnitzschtal nahe der Felsenmühle aufragt, bietet eine grandiose Rundsicht über den hinteren Teil der Sächsischen Schweiz, die für den Neustädter Theologen Wilhelm Leberecht Götzinger (1758-1818) einst eine der „wildesten Gegenden in dem alten rauhen Deutschland“ war.

Wandern in der Sächsischen Schweiz

Der Malerweg Von der Felsenmühle bis zum Kleinstein folgt die Großstein-Tour dem Malerweg. Er gehört zu Deutschlands beliebtesten Wanderwegen und führt auf 112 Kilometern durch die Felsenwelt des Elbsandsteingebirges. Eröffnet wurde der Weg 2006. Er startet in Pirna, dann geht es rechtselbisch bis zur tschechischen Grenze und später linkselbisch über mehrere Tafelberge zurück zum Ausgangspunkt. Ausgeschildert ist die Route, die in acht Etappen eingeteilt ist, mit einem schwungvollen „M“. Sie erinnert an jene Wege, die Reisende bis Mitte des 19. Jahrhunderts gingen, um die wildromantische Felsenwelt zu erkunden. Unter ihnen waren auch Maler, die in der Gebirgslandschaft ungezählte Motive für ihre Grafiken und Gemälde fanden.
Der Malerweg Von der Felsenmühle bis zum Kleinstein folgt die Großstein-Tour dem Malerweg. Er gehört zu Deutschlands beliebtesten Wanderwegen und führt auf 112 Kilometern durch die Felsenwelt des Elbsandsteingebirges. Eröffnet wurde der Weg 2006. Er startet in Pirna, dann geht es rechtselbisch bis zur tschechischen Grenze und später linkselbisch über mehrere Tafelberge zurück zum Ausgangspunkt. Ausgeschildert ist die Route, die in acht Etappen eingeteilt ist, mit einem schwungvollen „M“. Sie erinnert an jene Wege, die Reisende bis Mitte des 19. Jahrhunderts gingen, um die wildromantische Felsenwelt zu erkunden. Unter ihnen waren auch Maler, die in der Gebirgslandschaft ungezählte Motive für ihre Grafiken und Gemälde fanden.
Alte Hohe Straße Der Panoramaweg „Alte Hohe Straße“, der auf den Höhen über Sebnitz, Ottendorf und Lichtenhain verläuft, bietet eine wunderbare Rundsicht über die Felsenwelt. Sie reicht von den böhmischen Bergen über die Hintere Sächsische Schweiz bis zu den Tafelbergen. Die Hohe Straße war über Jahrhunderte eine wichtige Verbindungsroute für den Handel von Sachsen nach Böhmen und in die Oberlausitz. Unter anderem wurden Güter transportiert, die über Elbschiffe gekommen waren. Von Bad Schandau kommend ist die Straße noch immer eine viel befahrene Verbindung in Richtung Sebnitz. Ab Lichtenhain nimmt der Verkehrsstrom heute aber eine andere Route, und die Alte Hohe Straße ist von hier bis zur Grenze nach Tschechien, wo es für Wanderer und Fahrradfahrer einen Grenzübergang gibt, ein Touristenweg.
Alte Hohe Straße Der Panoramaweg „Alte Hohe Straße“, der auf den Höhen über Sebnitz, Ottendorf und Lichtenhain verläuft, bietet eine wunderbare Rundsicht über die Felsenwelt. Sie reicht von den böhmischen Bergen über die Hintere Sächsische Schweiz bis zu den Tafelbergen. Die Hohe Straße war über Jahrhunderte eine wichtige Verbindungsroute für den Handel von Sachsen nach Böhmen und in die Oberlausitz. Unter anderem wurden Güter transportiert, die über Elbschiffe gekommen waren. Von Bad Schandau kommend ist die Straße noch immer eine viel befahrene Verbindung in Richtung Sebnitz. Ab Lichtenhain nimmt der Verkehrsstrom heute aber eine andere Route, und die Alte Hohe Straße ist von hier bis zur Grenze nach Tschechien, wo es für Wanderer und Fahrradfahrer einen Grenzübergang gibt, ein Touristenweg.
Kleinstein und Höhle Der Kleinstein liegt oberhalb des Kirnitzschtals. Er gehört zu den Zielen, die sehr lohnend und trotzdem nicht überlaufen sind. Die größte Attraktion ist die Kleinsteinhöhle. Allerdings handelt es sich dabei in Wirklichkeit um ein Felsentor. Es ist zwar deutlich kleiner als der Kuhstall auf dem Neuen Wildenstein, das größte Felsentor der Sächsischen Schweiz. Aber bereits der Maler Ludwig Richter verewigte im 19. Jahrhundert die nach oben spitz zulaufende Kleinsteinhöhle in seinen Werken. Auch ihn wird der Blick durch das Felsentor auf die umliegenden Wälder beeindruckt haben. Über viele Stufen und eine eiserne Stiege geht es auf den Kleinstein zu zwei weiteren Aussichtspunkten.
Kleinstein und Höhle Der Kleinstein liegt oberhalb des Kirnitzschtals. Er gehört zu den Zielen, die sehr lohnend und trotzdem nicht überlaufen sind. Die größte Attraktion ist die Kleinsteinhöhle. Allerdings handelt es sich dabei in Wirklichkeit um ein Felsentor. Es ist zwar deutlich kleiner als der Kuhstall auf dem Neuen Wildenstein, das größte Felsentor der Sächsischen Schweiz. Aber bereits der Maler Ludwig Richter verewigte im 19. Jahrhundert die nach oben spitz zulaufende Kleinsteinhöhle in seinen Werken. Auch ihn wird der Blick durch das Felsentor auf die umliegenden Wälder beeindruckt haben. Über viele Stufen und eine eiserne Stiege geht es auf den Kleinstein zu zwei weiteren Aussichtspunkten.
Neumannnmühle mit Museum Zum Gebäudeensemble Neumannmühle gehören ein Wirtshaus, Unterkünfte und das technische Denkmal Neumannmühle. Sie ist nach einem früheren Besitzer benannt. Bereits im 14. Jahrhundert soll an dieser Stelle eine Mühle gestanden haben. Über Jahrhunderte wurden hier Bretter und Balken geschnitten. 1870/71 wurde eine Holzschleiferei eingerichtet und bis 1945 Holzschliff für die Papierindustrie hergestellt. Bis zu 300 Kilogramm wurden davon am Tag produziert. Noch bis 1957 diente die Mühle als Sägewerk. Die erhalten gebliebene Einrichtung für den Holzschliff entspricht dem technischen Stand von 1870. Zum Erhalt des Denkmals wurde 1998 der Verein Schauanlage Neumannmühle gegründet. Als Museum steht die Anlage von Anfang Mai bis Ende Oktober für Besucher offen.
Neumannnmühle mit Museum Zum Gebäudeensemble Neumannmühle gehören ein Wirtshaus, Unterkünfte und das technische Denkmal Neumannmühle. Sie ist nach einem früheren Besitzer benannt. Bereits im 14. Jahrhundert soll an dieser Stelle eine Mühle gestanden haben. Über Jahrhunderte wurden hier Bretter und Balken geschnitten. 1870/71 wurde eine Holzschleiferei eingerichtet und bis 1945 Holzschliff für die Papierindustrie hergestellt. Bis zu 300 Kilogramm wurden davon am Tag produziert. Noch bis 1957 diente die Mühle als Sägewerk. Die erhalten gebliebene Einrichtung für den Holzschliff entspricht dem technischen Stand von 1870. Zum Erhalt des Denkmals wurde 1998 der Verein Schauanlage Neumannmühle gegründet. Als Museum steht die Anlage von Anfang Mai bis Ende Oktober für Besucher offen.
Der Grünling Bergsteigen ist ein sehr fotogener Sport. Fotos auf Kalendern und Postern zeigen Kletterer häufig in extravaganten Posen an langen Wänden oder ausgesetzten Kanten. Doch in der Sächsischen Schweiz wird nicht nur an hohen Türmen geklettert, sondern auch an Quacken. Das sind häufig sehr niedrige Gipfel – zum Üben und für Kinder. Eine Quacke namens „Grünling“ liegt am Wegesrand, gut einen Kilometer vor der Kleinsteinwand. Der Name ist wohl verdient. Gerade kleine Gipfel sind oft feucht und mit Moos überwachsen, weil sie aufgrund ihrer geringen Höhe im Wald wenig Sonne abbekommen. Manche schätzen kleine Gipfel hingegen, weil sie oft für Kinder geeignet sind und schwierige Kletterzüge probiert werden können, ohne dass es gleich ganz tief nach unten geht.
Der Grünling Bergsteigen ist ein sehr fotogener Sport. Fotos auf Kalendern und Postern zeigen Kletterer häufig in extravaganten Posen an langen Wänden oder ausgesetzten Kanten. Doch in der Sächsischen Schweiz wird nicht nur an hohen Türmen geklettert, sondern auch an Quacken. Das sind häufig sehr niedrige Gipfel – zum Üben und für Kinder. Eine Quacke namens „Grünling“ liegt am Wegesrand, gut einen Kilometer vor der Kleinsteinwand. Der Name ist wohl verdient. Gerade kleine Gipfel sind oft feucht und mit Moos überwachsen, weil sie aufgrund ihrer geringen Höhe im Wald wenig Sonne abbekommen. Manche schätzen kleine Gipfel hingegen, weil sie oft für Kinder geeignet sind und schwierige Kletterzüge probiert werden können, ohne dass es gleich ganz tief nach unten geht.

Von der Großsteinkanzel schweift der Blick über die weitläufige Wald- und Felsenlandschaft – von den Thorwalder Wänden zu den Affensteinen bis in die böhmische Bergwelt. Daneben bietet sich ein Tiefblick in das schroff eingeschnittene Kirnitzschtal, wie er wohl nur an wenigen Stellen möglich ist. Weit unterhalb der Aussicht schrumpft die kurvenreiche Talstraße zu einem schmalen Band.Der Besuch des Großsteins lässt sich mit einer abwechslungsreichen Rundwanderung durch Dörfer, Wiesen und Wälder zwischen Sebnitz und dem Kirnitzschtal verbinden. Das Gebiet am Rand der Sächsischen Schweiz eignet sich bestens, um deren grandiose Landschaft ganz ungestört zu genießen. In Sebnitz, das einfach mit Bahn, Bus und Auto zu erreichen ist, empfiehlt sich der Start am Marktplatz. Von dort führt der grüne Wanderweg aus Sebnitz heraus bis zum Großstein. Er geht unter anderem am früheren Wohnhaus des Malers Albert Kunze (1877-1949) vorbei, zu dessen Werk vor allem Landschaftsbilder gehören. Die Strecke verläuft aus der Stadt hinaus zunächst über einen steileren Anstieg, danach geht es ohne großes Auf und Ab durch die Hügellandschaft um Ottendorf. Zu den markanten Landmarken entlang der Route gehört die Endlerkuppe oberhalb von Ottendorf. Auf der Erhebung ist schon von Weitem das frühere Jugenderholungsheim mit seinem markanten Aussichtsturm zu sehen. Das 1928/29 errichtete Ensemble des Architekten Kurt Bärbig erinnert an das Festspielhaus in Dresden-Hellerau. In der DDR diente es auch als SED-Parteischule. Nun steht das Gebäude leer und verfällt.

Abkürzung oder große Runde

Für Kurzwanderer bietet sich am Großstein die Möglichkeit, über die Hochfläche nach Sebnitz zurückzukehren. Wer eine ausgiebige Rundtour bevorzugt, für den beginnt jetzt der anspruchsvollere Teil. Nahe dem Großstein führt ein steiler Abstieg ins Kirnitzschtal, der an der Felsenmühle herauskommt. In kurzen Abständen folgen auch Neumann- und Buschmühle. Alle drei bieten jeweils Einkehrmöglichkeiten und Platz für eine Pause. An der Neumannmühle gibt ein kleines Museum Einblicke in die historische Mühlentechnik.

Nahe der Buschmühle, am Abzweig der Straße nach Sebnitz, folgt die Route der roten Markierung Richtung Kleinstein und Saupsdorf. Nach einem steilen Aufstieg windet sich der Weg am Hang entlang und folgt hier einem Stück des beliebten Malerweges. Wer gut aufpasst, dem fällt in einer Kurve ein kleiner Klettergipfel mit Ringen und Abseilöse auf. Er trägt den Namen Grünling und ist offiziell als Kletterziel anerkannt. Solche kleinen Blöcke und Türme werden von Bergsteigern als Quacke bezeichnet. Viele rümpfen die Nase, weil sie solche kleinen Gipfel für wenig attraktiv halten. Gerade für Familien mit Kindern sind sie aber häufig sehr geeignete Kletterziele. Eine Attraktion der Wanderung ist die Kleinsteinhöhle am Kleinstein. Das Felstor eröffnet eine schöne Perspektive in die Landschaft. Schon den spätromantischen Maler Ludwig Richter (1803-1884) faszinierte die ungewöhnliche Felsformation, die er zunächst zeichnete und später auch per Kupferstich verewigte. Über die Kleinsteinaussicht geht der Weg weiter in das idyllische Saupsdorf und von dort über den Meiche-Weg zurück.

Das letzte Stück nach Sebnitz über den Panoramaweg Alte Hohe Straße ist der perfekte Ausklang der langen Wanderung. Weite Teile der Hinteren Sächsischen Schweiz lassen sich von hier nochmals überblicken.