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Grenzlandhaus bekommt Arztpraxis

Der Investor für die betreute Wohnanlage in Seifhennersdorf erweitert sein Projekt – nicht nur für größere Wohnungen.

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Von Holger Gutte

Wie groß das Interesse der Seifhennersdorfer an einer betreuten Wohnanlage in der Stadt ist, haben Investor Thomas Oertner und seine Architektin Friederike Cieslak erst jetzt wieder gesehen, als sie das Umgebindehaus an der Rumburger Straße 10 beim Lebendigen Adventskalender öffneten. „Wir wussten um das Interesse der Bevölkerung an unserem Projekt, aber das fast 100 Menschen – teils im hohen Alter – kommen würden, hat unsere Erwartungen doch übertroffen“, sagt er. Die Besucher haben das seit Jahrzehnten geschlossene Umgebindehaus mal wieder von innen sehen und sich über den Planungsstand für das Projekt „Grenzlandhaus“ erkundigen wollen. Diesen Namen hat die geplante Anlage schon erhalten.

Und seit dem Vorstellen des Projektes im Stadtrat hat sich inzwischen einiges getan. Das Umgebindehaus soll weiterhin für eine Arztpraxis ausgebaut werden. Thomas Oertner will hier auch Büroräume für seine Firma einrichten. Auch ein Gemeinschaftsraum ist vorgesehen. Die Arbeiten hierfür sind gleich im ersten Bauabschnitt vorgesehen. Mit der zuständigen Denkmalbehörde sind mittlerweile weitere Absprachen erfolgt. Über die Wintermonate soll das Projekt für die gesamte Anlage geplant werden. „Wir hoffen, dass dann im Frühsommer Baubeginn ist“, sagt Thomas Oertner. Aber erst wenn die Baugenehmigung erteilt ist, kann er loslegen. Mitte Januar rechnet der Investor hierfür mit einer Entscheidung. Ende 2018, spätestens aber ein Jahr später soll das Projekt fertig sein.

Darin eingebunden sind auch die neuen Pläne Thomas Oertners. Denn er will inzwischen die Anlage erweitern. Der Bau eines kleinen Alten- und Pflegeheimes ist nun ebenfalls noch mit vorgesehen. „Wir sind hierfür bereits mit zwei möglichen Betreibern im Gespräch“, sagt er. Und er ist überzeugt, dass es klappt.

So werden jetzt nach den derzeitigen Plänen, auf dem Grundstück neben dem Umgebindehaus, drei neue Gebäude errichtet. Ein Haus für betreutes Wohnen, eine Seniorenresidenz und im dritten Neubau die Tagespflege. Alle drei Häuser sollen im zweiten Bauabschnitt entstehen.

16 Einheiten für betreutes Wohnen sind vorgesehen, berichtet Thomas Oertner. Die Konzeption für die räumliche Aufteilung will er jetzt allerdings noch einmal überdenken. Grund dafür ist das Ergebnis einer Umfrage, an der sich viele Leute beteiligt haben. Und die ergab: Die meisten Interessenten für seine Anlage bevorzugen eine Zwei-Zimmer-Wohnung. Sogar Drei-raum-Wohnungen werden gewünscht. Aber so große Wohnungen wird er wahrscheinlich nicht einrichten. Bisher sind elf Einraum- und fünf Zweiraum-Wohnungen geplant gewesen. Das Verhältnis könnte sich nun etwas verschieben. Alle Wohnungen werden auf jeden Fall barrierefrei sein und entweder über einen Balkon oder eine Terrasse verfügen. Über einen Aufzug sind die Wohnungen im Neubau und im Umgebindehaus erreichbar. Im Dach beziehungsweise im Keller wird es zudem Abstellmöglichkeiten für die Mieter geben.

Für die Tagespflege kalkuliert er mit 15 bis 18 Plätzen. Im Gebäude für die Altenpflege könnten etwa 40 Plätze entstehen. Anmeldungen nimmt Thomas Oertner noch keine für das „Grenzlandhaus“ entgegen. Dafür sei nach dem Baubeginn immer noch Zeit.

Und da der Bau einer betreuten Wohnanlage in Seifhennersdorf schon seit der Wende oberste Priorität hatte, aus den unterschiedlichsten Gründen aber nie zustande kam, ist ihm um die Auslastung der Anlage auch nicht bange. Grund dafür ist auch die Lage des „Grenzlandhauses“. Ein Arzt ist im Haus und Zahnarzt, Physiotherapie, Bäcker, Friseur, Volksbank sowie Haltestelle und einige Geschäfte nicht weit entfernt. Zudem wird der Park in der Anlage für Bewohner, ihre Besucher und die Seifhennersdorfer offen stehen.