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Großbrand in Neusörnewitz

Eine Halle mit Autos, Reifen und Baumaterial ist ausgebrannt. Für die Feuerwehr der dritte Einsatz in dieser Woche.

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© Roland Halkasch

Neusörnewitz. Kurz vor 10 Uhr ist das Feuer gelöscht. Zeit fürs Frühstück. Die Stadtverwaltung schickt Kaffee, belegte Brötchen und Bockwürste an den Einsatzort ins Gewerbegebiet in Neusörnewitz. Für die Kameraden der Feuerwehren ist es die erste Mahlzeit des Tages. Wieder mussten sie früher raus. Gegen 5.30 Uhr hatte jemand den Notruf gewählt und einen Brand in einer Gewerbehalle gemeldet. Die Rauchsäule soll man sogar in der Leitstelle in Dresden gesehen haben, erzählen die Feuerwehrleute vor Ort. Als sie im Gewerbegebiet ankamen, stand die Halle im Vollbrand, wie Andreas Schorbogen, Wehr- und Einsatzleiter, erklärt. Die Anwohner wurden von der Polizei über das Radio informiert, dass sie die Fenster geschlossen halten sollen. Vielleicht weil die Halle etwas abseits auf dem Gebiet der ehemaligen Elektrowärme Sörnewitz liegt, sei das Feuer erst spät bemerkt worden, vermutet der Wehrleiter.

Fotos vom Großbrand in Sörnewitz

Gegen 5.30 Uhr wurde die Feuerwehr nach Sörnewitz gerufen.
Gegen 5.30 Uhr wurde die Feuerwehr nach Sörnewitz gerufen.
Im Gewerbegebiet EWS, in der viele kleinen Firmen angesiedelt sind, brannte es in einer Autowerkstatt.
Im Gewerbegebiet EWS, in der viele kleinen Firmen angesiedelt sind, brannte es in einer Autowerkstatt.
Die Kameraden konnten durch ihren schnellen Einsatz das Übergreifen der Flammen auf andere Lagerhallen verhindern.
Die Kameraden konnten durch ihren schnellen Einsatz das Übergreifen der Flammen auf andere Lagerhallen verhindern.
Die Wehren aus Coswig, Weinböhla, Meißen und Radebeul-Kötzschenbroda waren im Einsatz.
Die Wehren aus Coswig, Weinböhla, Meißen und Radebeul-Kötzschenbroda waren im Einsatz.
Von einer großen Drehleiter aus können die Kameraden das Ausmaß des Brandes überblicken und gezielt löschen.
Von einer großen Drehleiter aus können die Kameraden das Ausmaß des Brandes überblicken und gezielt löschen.
Bei dem Brand kam es zu einer großen Rauchentwicklung. Die Anwohner wurden durch die Polizei informiert, dass sie ihre Fenster geschlossen halten sollen.
Bei dem Brand kam es zu einer großen Rauchentwicklung. Die Anwohner wurden durch die Polizei informiert, dass sie ihre Fenster geschlossen halten sollen.
Das Ausmaß der Zerstörung durch die Flammen steht momentan noch nicht fest. Die örtliche Freiwillige Feuerwehr ist mit den Restarbeiten beschäftigt und sichert den Brandort.
Das Ausmaß der Zerstörung durch die Flammen steht momentan noch nicht fest. Die örtliche Freiwillige Feuerwehr ist mit den Restarbeiten beschäftigt und sichert den Brandort.

Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig. „Weil das Objekt nicht begehbar war und in so einer Halle mit Werkstatt und Baumaterial lagern vielleicht gefährliche Dinge“, so Schorbogen. Um niemanden in Gefahr zu bringen, wurde das Feuer nur von der Seite und von oben bekämpft. Mit Wasser und Löschschaum.

Autos ausgebrannt

Insgesamt waren 69 Kameraden der Feuerwehren von Coswig, Weinböhla, Meißen, Radebeul-Kötzschenbroda und -Ost mit 19 Fahrzeugen vor Ort. Nach und nach sind die Mieter und der Besitzer am Brandort eingetroffen und können Auskunft geben, was sie eingelagert haben. Drei Firmen nutzen die Halle am Kahlhügelweg: eine für Bausanierung, eine für Sandstrahltechnik und eine Autowerkstatt. Im hinteren Teil, wo Autos wieder aufgebaut wurden, hat das Feuer am schlimmsten gewütet. Mehrere Fahrzeuge sind ausgebrannt. Das Dach ist zum Teil eingestürzt. Durch die Hitze sind auch fünf Autos, die im Hof standen, beschädigt worden. Es sind alte Wagen, teilweise mit Unfallschäden, die wieder aufgebaut werden sollten, wie der Besitzer der Halle erklärt. „Dass das runterkommt, hätte ich nicht gedacht“, sagt er und zeigt auf das Dach des massiven Gebäudes. Zur Schadenshöhe kann er noch keine Angaben machen. „Da muss erst ein Gutachter her.“ Er wollte die Halle eigentlich verkaufen, wenn er mal in Rente geht, erzählt der Mann.

Die Ermittler der Kriminalpolizei haben sich direkt nach den Löscharbeiten den Brandort angesehen. Wegen der Einsturzgefahr konnten aber auch sie nicht überall hin. Die Ursache des Feuers ist noch unbekannt. Die Coswiger Feuerwehrleute werden eine Brandwache einrichten und am Abend noch einmal im Gewerbegebiet vorbeischauen, um sicherzugehen, dass der Brand nicht wieder aufflammt.

Die meisten Feuerwehrmänner und -frauen mussten trotz des stundenlangen Einsatzes danach noch zu ihrer eigentlichen Arbeit. „Man muss immer betonen, dass wir eine Freiwillige Feuerwehr sind und das in unserer Freizeit, vor oder nach der Arbeit machen“, so Andreas Schorbogen. Der Wehrleiter hat diese Woche eigentlich Urlaub. Nur genießen konnte er den noch nicht.

Nachdem es ein paar Wochen ruhig war in Coswig, mussten die Kameraden in der Nacht zu Montag ausrücken. Auf einem Firmengelände an der Auerstraße brannte eine große Lagerhalle einer Baufirma. Während des Löscheinsatzes stürzte ein Teil des Asbestdaches ein. Aufgrund einer möglichen Kontamination mit Asbestpartikeln mussten die gesamte Einsatzkleidung der Kameraden und auch die Technik gesäubert werden. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.

Am Montag gegen 17.30 Uhr stand eine Dachgeschosswohnung an der Hauptstraße in Coswig in Flammen. Die Feuerwehr musste eine schwer verletzte ältere Frau aus der Wohnung retten. Sie erlitt schwere Brandverletzungen und wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht.