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Große Sprünge im Birkenwäldchen

Nach jahrelangen Planungen soll in Freital-Zauckerode ein professioneller Fahrrad-Parcours entstehen. Bald ist Baustart.

Von Tobias Winzer
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Freitals Sportstättenchef Jörg Schneider, Vereinschef Martin Trepte und Bürgermeister Peter Pfitzenreiter (v. l.) stehen hinter einer der Rampen, die im Birkenwäldchen mit einfachen Mitteln von Hobby-Radlern aufgeschüttet wurden. Hier soll nun ein profess
Freitals Sportstättenchef Jörg Schneider, Vereinschef Martin Trepte und Bürgermeister Peter Pfitzenreiter (v. l.) stehen hinter einer der Rampen, die im Birkenwäldchen mit einfachen Mitteln von Hobby-Radlern aufgeschüttet wurden. Hier soll nun ein profess © Andreas Weihs

Martin Trepte hat die Zukunft ganz genau vor Augen. Der 33-Jährige steht in einem verwilderten Wäldchen am Rande von Zauckerode – Birkenwäldchen genannt – und zieht mit dem rechten Arm einen großzügigen Kreis. „Hier unten soll der Rundkurs entstehen. Er wird 480 Meter lang sein“, sagt er. Die Freude darüber ist dem begeisterten Radfahrer sichtlich anzumerken. Nach Jahren der Planung und einigen Rückschlägen scheint der Bau eines professionellen Fahrrad-Parcours nun beschlossene Sache zu sein. Voraussichtlich im April sollen die Bauarbeiten beginnen und zwei Monate später beendet sein. Mit seinem neu gegründeten Verein – dem Birkenwäldchen e. V. – wird Trepte die Anlage pachten und betreiben.

Dass es den Verein gibt, ist die Voraussetzung dafür, dass das Vorhaben überhaupt umgesetzt werden kann – denn nur so können Fördermittel vom Land fließen. Die Stadt rechnet mit einer fast 50-prozentigen Beteiligung des Freistaats an den Gesamtkosten von 123 000 Euro. Der Verein wird einen eher symbolischen Beitrag von 750 Euro beisteuern. Zugleich sollen die Vereinsstrukturen dafür sorgen, dass die Stadt bei Problemen einen festen Ansprechpartner hat und dass die Anlage gehegt und gepflegt wird.

Geplanter Fahrrad-Parcours in Freital.
Geplanter Fahrrad-Parcours in Freital. © SZ Grafik

Das ist dann unter anderem Martin Treptes Job. In seinem Verein, der sich im Sommer gegründet hat, gibt es derzeit sieben Mitglieder. Er schätzt aber, dass der Verein bald auf 40 bis 50 Personen anwächst. So groß ist etwa die Zahl der Sportler, die das ehemalige Haldengelände schon jetzt regelmäßig nutzen. Mit einfachsten Mitteln haben sie Schanzen zum Springen aufgeschüttet und Wege in dem Gelände angelegt. Die Wege sollen nun mit Schotter befestigt und die Rampen mit Stahl verstärkt werden. Entstehen wird etwas, was in der Region beinah einzigartig ist und es in der Form nur noch in der Nähe des Hauptbahnhofs in Dresden gibt. Die Radfahrer sind mit Mountainbikes – ausgestattet mit Federgabeln – oder mit kleineren BMX-Rädern unterwegs. Im Freitaler Birkenwäldchen wird es künftig zum Einen einen sogenannten Dirtjump-Parcours geben. Wie der Name schon sagt, geht es hier darum, auf rauem Gelände möglichst trickreiche Sprünge zu zeigen. 30 Rampen, bis zu fünf Meter hoch, werden dafür angelegt. Zum Anderen gibt es einen sogenannten Pump-Track, bei dem es darum geht, das Fahrrad geschickt über kleine Wellen gleiten zu lassen und dabei die Kraft der Federgabel zu nutzen. „Da muss man fast nicht in die Pedale treten“, sagt Trepte. Einen Bereich für Fortgeschrittene und für Anfänger soll es geben.

Wenn die Anlage fertig ist, sollen dort auch regelmäßige Trainings angeboten werden – einmal wöchentlich für Fortgeschrittene und einmal wöchentlich für Anfänger. Genutzt werden kann der Parcours zunächst nur von Vereinsmitgliedern. Gäste, die die Strecken nutzen wollen, müssen sich vorher anmelden.

Bis zum Baustart ist noch einiges zu tun. Im September hat der Verein den Fördermittel-Antrag gestellt. Wie der Chef der Technischen Werke und Freitals Sportstättenchef, Jörg Schneider, mitteilt, seien nun noch Rücksprachen mit der Sächsischen Aufbaubank, die die Fördermittelvergabe im Freistaat organisiert, nötig. Genehmigt werden muss auch der geplante Bau eines Zauns rings um das Gelände. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass der Verein die Nutzung der Anlage kontrollieren kann. „Es geht um die Sicherheit“, sagt Schneider.

Der zuständige Bürgermeister, Peter Pfitzenreiter, ist optimistisch, dass das Vorhaben nun endlich umgesetzt werden kann. „Wir sind zuversichtlich, dass wir den Zeitplan halten können.“

Wer sich im Verein Birkenwäldchen engagieren will oder Fragen hat, kann sich per E-Mail an Martin Trepte wenden.